Freitag, 26. April 2024
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Schulpolitiker stürzt über Facebook-Statusmeldung

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Im US-Bundesstaat Arkansas ist ein Schulpolitiker über seine respekt- und pietätlosen Kommentare über schwule und lesbische Jugendliche, die sich selbst getötet haben, gestolpert.

Grund für den Kommentar war die Aktion, am 20. Oktober lila zu tragen, um sein Mitgefühl mit den toten Jugendlichen und Solidarität mit anderen Lesben und Schwulen zu zeigen. Clint McCance, Vizepräsident des Midland Schulbezirks, hat auf Facebook deutlich gesagt, was er davon hielt: „Die wollen ernsthaft, dass ich lila trage, weil sich fünf Schwuchteln umgebracht haben“, schrieb er am 20. Oktober. „Ich trage das nur, wenn sie alle Selbstmord begehen würden. Ich kann nicht glauben, dass die Leute auf dieser Welt so dumm geworden sind. Wir erkennen die Tatsache an, dass sie gesündigt haben, und sich wegen ihrer Sünde umgebracht haben.“

Als er von seinen Facebook-Freunden für diese Statusmeldung kritisiert wurde, legte McCance nach. Er erklärte, er mag es, dass sich Lesben und Schwule nicht weitervermehrten und „ich genieße auch die Tatsache, dass sie sich oft gegenseitig mit Aids anstecken und sterben“.

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Daraufhin gab es harsche Kritik von mehreren Lesben- und Schwulengruppen. Die „Human Rights Campaign“ (HRC) richtete sogar eine Facebook-Seite ein, die den Rücktritt des homophoben Schulpolitikers forderte.

In einem Interview mit dem Nachrichtensender CNN sah er sich daraufhin als Opfer. Er gab zu, dass seine Statusmeldung auf Facebook „zu harsch und emotional“ war. Seine Familie und er hätten „tausende Telefonanrufe und Hass-Mails“ bekommen, so McCance. Deshalb habe er seine Familie aus Sicherheitsgründen aus dem Bundesstaat gebracht. Für Jowharah Sanders, Gründerin der Anti-Bullying-Gruppe „National Voices for Equality, Education, and Enlightenment“ entbehrt das nicht einer gewissen Ironie: „Sein Cyber-Bullying hat seine Familie getroffen“, sagte sie.

Der Leiter der Schulbehörde des Midland District von Arkansas, Dean Stanley, hat mittlerweile klar gemacht, dass McCance „nicht die Behörde repräsentiert oder in ihrem Namen spricht, wenn er auf seiner Facebook-Seite postet“: „Das Leben jedes Studenten ist gleich viel wert, ohne Unterschied auf Rasse, Geschlecht, sexuelle Orientierung, den Glauben oder andere Zugehörigkeiten. Jeder ist wirklich etwas Besonderes und verdient es, mit Sorgfalt und Respekt behandelt zu werden“, so Stanley weiter.

Ohne jeden Rückhalt beschloss McCance daraufhin, das Feld zu räumen. In der CNN-Sendung „Anderson Cooper 360“ sagte er, sein Amt zurückzulegen, „um meiner Schule und meiner Gemeischaft zu helfen“: „Das Einzige, was ich tun kann, ist meine Entschuldigung für meine unschönen Aussagen anzubieten. Ich wünsche niemandem den Tod“, erklärte er dem Nachrichtensender.

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