In Großbritannien hat eine Oberärztin ihren Studenten mitgeteilt, „nicht so schwul zu tun“, wenn sie ihre Prüfung schaffen wollten. Das berichtet die britische Tageszeitung „The Independent“.
Wahrscheinlich hat es Dr. Una Coales nur gut gemeint: Sie veröffentlichte Ratschläge, wie Angehörige von Minderheiten „Vorurteile neutralisieren“ könnten. Und auch für „tuntige Studenten“ hat sie eine Geschichte in ihrem Nähkästchen: „Ein Kandidat ist zum 3. Mal angetreten und noch immer hat ihm niemand gesagt, dass sein Verhalten, sein Gang und seine Art zu sprechen viel zu schwul waren, und das die wurde von einem rechtsgerichteten Konservativen des Royal College geleitet wurde. Also habe ich ihm geraten, statt mit seiner kreischenden Stimme tiefer und ruhiger zu sprechen, die exzessiven Körperbewegungen zu neutralisieren und wie ein Heterosexueller zu gehen“.
Das Royal College of General Practitioners (RCGP), in dessen medizinischer Leitung Coales sitzt, ist über die Veröffentlichung ihres Mitglieds nicht gerade erfreut. Sie ermitteln nun intern gegen die Ärztin. Man befürworte das Buch keinesfalls, betont der Leiter des RCGP, Neil Hunt.
Coales selbst verteidigt ihr Werk: Sie behaupte nicht, dass das College rassistisch oder homophob sei – „Das sind lediglich Ratschläge, um subjektive Vorurteile neutralisieren zu können“, wiederholt sie. Ihr offizieller Twitter-Account wurde mittlerweile deaktiviert.