Samstag, 27. April 2024
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Flug MH17: Mehr als 100 Aids-Aktivisten an Bord des abgeschossenen Flugzeugs

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An Bord des Fluges MH17 der Malaysia Airlines, der über der Ostukraine abgeschossen wurde, waren mehr als 100 Delegierte der 20. Welt-Aids-Konferenz, die am Samstag im australischen Melbourne beginnt. Das gaben die Veranstalter der Konferenz bekannt.

„Die International AIDS Society drückt heute ihre aufrichtige Trauer aus über die Nachricht, dass Kollegen und Freunde auf dem Weg zu der Konferenz an Bord des Fluges MH17 der Malaysia Airlines waren, der über der Ukraine abstürzte“, so die Veranstalter in einer ersten Stellungnahme. Auch, wenn man sich über die genauen Konsequenzen für die Konferenz noch nicht im klaren ist, soll die Tagung im Gedenken an die Opfer trotzdem stattfinden. Es werde die Möglichkeit geben, den Verstorbenen zu gedenken.

Mindestens 108 Delegierte der Konferenz sollen an Bord von Flug MH17 gewesen sein. Dieser flog von Amsterdam über Kuala Lumpur nach Perth in Australien, dort hätte es einen Anschlussflug nach Melbourne gegeben.

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Unter den Toten soll ersten Berichten zufolge unter anderem der niederländische Aids-Forscher Joep Lange sein. Er war Chefredakteur des Magazins „Antiviral Therapy“ und leitete von 1992 bis 1995 den Aids-Bereich der Weltgesundheitsorganisation WHO. Von 2002 bis 2004 war er selbst Leiter der International AIDS Society. Auch seine Frau war an Bord von Flug MH17. Das Paar hinterlässt fünf Töchter.

Auf Facebook und Twitter zollen Kollegen dem renommierten Forscher Tribut: Besonders seine Leistungen auf dem Gebiet der PrEP werden gewürdigt. „Wie messen wir, wie viel ein Mensch für die Menschlichkeit getan hat? Menschen wie Joep haben den Lauf von Epidemien verändert“, schreibt beispielsweise der US-Arzt Seem Yasmin.

Weiters soll auch WHO-Sprecher Glenn Raymond Thomas unter den Opfern sein, sowie mehrere niederländische Aids-Aktivisten. Auf dem Parlament des Bundesstaates Victoria in Melbourne weht die Flagge wegen des Unglücks auf Halbmast.

Bei dem Absturz des Fluges starben 298 Menschen. Davon waren 154 Niederländer und 45 Malaysier. Vermutlich wurde die Boeing 777 der Malaysia Airlines über der Ost-Ukraine von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen. Die ukrainische Regierung beschuldigt russische Separatisten der Tat, diese weisen die Verantwortung zurück.

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