Weil das Oberhaupt der evangelisch-lutherischen Kirche in Finnland die Öffnung der Ehe in dem nordischen Land begrüßt und konservative Kollegen dagegen wettern, sind innerhalb weniger Tage mehr als 13.000 Menschen aus der Staatskirche ausgetreten.
„Ich freue mich von ganzem Herzen für sie und mit ihnen“, erklärte Kari Mäkinen am Freitag über die Öffnung der Ehe. Als Erzbischof von Turku ist er das Oberhaupt der Kirche. Doch diese Meinung teilt nicht jeder Geistliche. Jukka Keskitalo, ebenfalls ein ranghoher Geistlicher, konterte am Sonntag, die Abstimmung im Parlament ändere nichts an der Auffassung der Kirche, dass eine Ehe nur zwischen Mann und Frau geschlossen werden könne – womit er wieder den liberalen Flügel der Kirche erzürnte.
Als Reaktion auf den Streit haben nun innerhalb von drei Tagen mehr als 13.000 Menschen die evangelisch-lutherische Kirche in Finnland verlassen. Allein Am Sonntag verzeichnete die Kirche 5.200 Austritte – das ist mehr als an jedem anderen Tag in den letzten vier Jahren.