Freitag, 26. April 2024
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Junger Brite reagiert mit Glitter-Bombe auf homophobe Beschimpfung

Den nächsten "Schwuchtel"-Ruf werden sich die Burschen wohl gut überlegen...

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Eigentlich wollte sich der Designer und Künstler Nick Hurley aus Manchester am letzten Freitag nur für die Brighton Pride fertig machen – eine der größten LGBT-Paraden in Großbritannien. Dass er auf dem Weg homophob beschimpft wurde, löste der junge Mann auf seine eigene kreative Weise.

Eigentlich wollte Nick Hurley nur nach Hause, um sich für die Brighton Pride fertig zu machen

Hurley kam gerade von der Arbeit und war auf dem Weg nach Hause, um sich für den Weg an die Küstenstadt Brighton fertig zu machen. Dabei besorgte er sich noch schnell eine größere Menge Glitter – um den Veranstaltungen, auf die er gehen wollte, „ein kleines Funkeln“ zu verpassen.

Doch als er gerade nach Hause spazierte, beschimpfte ihn eine Gruppe junger Burschen aus einem fahrenden Auto heraus als „Schwuchtel“. Womit sie nicht gerechnet haben: Nick Hurleys Dickschädel und dem zähen Wochenendverkehr in Manchester.

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Homophobe Halbstarke, ein Stau und eine Packung Glitter…

So begegnete Hurley dem Auto bei der nächsten Ampel wieder – und machte das, was ihm im Internet jede Menge Applaus einbrachte: Er warf den Glitter durch das offene Fenster ins Auto. „Es war eine so befriediegende und visuell schräge Antwort auf ihre Vorurteile. Eine Strafe, die der Tat angemessen zu sein schien“, schreibt er darüber auf der Blogging-Plattform Medium.

https://twitter.com/nickhurley/status/1025429281613250560

Sein Tweet wurde mittlerweile bereits mehr als 152.000 Mal geliked. Doch der Hintergrund dieser Aktion ist alles andere als lustig. Denn es ist nicht das erste Mal, dass Nick Hurley in seiner Heimatstadt Manchester schwulenfeindlich angegriffen wurde.

Nick Hurley wurde immer wieder bedroht und geschlagen, weil er schwul ist

„Todesdrohungen, eine Glasflasche auf dem Kopf, vom Rad geworfen werden und einen Ziegelstein durch das Fenster meiner Wohnung geworfen bekommen ist nur ein bisschen des Preises, den ich in letzter Zeit dafür bezahlt habe, offen schwul zu sein, in einer Stadt, die offen und liberal zu sein scheint“, erinnert sich Hurley auf Medium.

Und es war auch nicht das erste Mal, dass er diese Angriffe auf Twitter öffentlich gemacht hat. Doch: „Über diese Dinge zu reden war vorher so, als hätte man ins Meer geschrien. Jedes Mal vorher haben einige enge Freunde und Internet-User ihr Mitgefühl bekundet und haben dann weitergemacht mit ihrem Leben“, so Hurley.

„Es gibt eine Verbindung zwischen Anschreien und ernsteren Hassverbrechen“

Doch dann kam der Glitter und hat alles geändert. Er hatte die Aufmerksamkeit – und will sie nutzen: „Es gibt eine Verbindung zwischen dem Anschreien von Lesben und Schwulen auf den Straßen und der Eskalation zu ernsteren Hassverbrechen“, macht der junge Mann klar. Darum ist es wichtig, Grenzen zu setzen.

„Das nächste Mal, wenn du sieht, wie jemand einen Homosexuellen auf der Straße bedrängt, sprich ihn an. Und sorge dafür, dass du ein Päckchen Glitzer in der Tasche hat, weil ein bisschen Glitzer in einer Welt voll Hass lange erhalten bleibt“, schreibt er.

In einem weiteren Tweet hat Hurley übrigens betont, dass der Glitzer, den er ins Auto geworfen hat, biologisch abbaubar gewesen sei.

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