Freitag, 26. April 2024
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USA: Schwule Männer haben nach Ehe-Öffnung bessere Gesundheitsversorgung

Für lesbische Paare konnte die Studie diesen Effekt nicht nachweisen

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Die Öffnung der Ehe hat in den Vereinigten Staaten den Zugang zur Gesundheitsversorgung für schwule Männer merkbar verbessert. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des „National Bureau of Economic Research“ (NBER). Bei lesbischen Paaren hat sich die gesundheitliche Situation nach der Öffnung der Ehe nicht nennenswert verbessert.

Beim Vergleich der Gesundheitsdaten ergab sich für schwule verheiratete Männer eine bessere Situation

Die Forscher der überparteilichen Organisation haben für ihre Studie Daten zur gesundheitlichen Situation schwuler und lesbischer Paare von 2000 bis 2016 mit den in den Bundesstaaten jeweils gültigen Ehe-Gesetzen verglichen.

Das Ergebnis: „Der legale Zugang zur gleichgeschlechtlichen Ehe hat die Rate der Eheschließungen für schwule und lesbische Paare deutlich erhöht und auch den Zugang und die Nutzung von Gesundheitsleistungen für schwule Männer in gleichgeschlechtlichen Haushalten erheblich verbessert“, so die Studie.

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Krankenversicherungen für Partner sind in den USA oft Teil der betrieblichen Bonusleistungen

Wenn die Ehe in dem Bundesstaat geöffnet war, hätten die Betroffenen der Studie zufolge eine um 4,3 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit, eine Krankenversicherung zu besitzen. Außerdem war die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Männer im letzten Jahr einer Gesundenuntersuchung unterzogen hatten, um 7,3 Prozent höher.

Krankenversicherungen sind in den USA nicht vorgeschrieben, und oft Teil jener Vergünstigungen, die ein Arbeitgeber seinen Angestellten zur Verfügung stellt. Im Jahr 2014 haben 84 Prozent der US-Firmen, die auch den Partnern ihrer Angestellten eine Krankenversicherung zugutekommen lassen, diese gleichgeschlechtlichen Paaren ebenfalls zugänglich gemacht.

Bei lesbischen Paaren konnte dieser Effekt überraschenderweise nicht festgestellt werden

Bei Lesben konnten diese positiven Effekte der Ehe-Öffnung nicht festgestellt werden. Das überraschte auch die Autoren der Studie. „Wir haben eigentlich gedacht, dass die gleichgeschlechtliche Ehe dazu führt, dass sowohl Männer als auch Frauen einen besseren Zugang zum Gesundheitswesen haben“, sagte Co-Autor Gilbert Gonzales dem US-Sender NBC. Dass dem nicht so war, habe sie überrascht.

Auch auf die Gesundheit der Betroffenen hatte die Verbesserung der Rahmenbedingungen übrigens keine Auswirkungen. Die Zahl der Raucher und Personen, die übermäßig viel Alkohol konsumierten, blieb hoch.

Die Forscher führen das auf den „Minderheitenstress“ zurück, dem Lesben und Schwule ausgesetzt sind: Demnach versuchen sie, so die höheren Belastungen durch das Angehören einer Randgruppe zu kompensieren. Denn: Die Öffnung der Ehe „heißt nicht, dass Diskriminierung oder Stigmatisierung sofort verschwinden“, so Gonzales.

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