Montag, 18. März 2024
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Madrid fördert erstes LGBT-Altersheim

66 Bewohner sollen dort ein neues Zuhause finden

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Madrid bekommt sein erstes LGBT-freundliches Altersheim. Die Einrichtung wird noch dieses Jahr eröffnen, wie der Fernsehsender euronews auf seiner Webpage berichtet.

In einem herkömmlichen Altersheim werden LGBT-Personen oft diskriminiert

Initiator des Altersheims ist Federico Armenteros. Er ist 70 Jahre alt, lebt offen schwul und kämpft seit acht Jahren für die LGBT-freundliche Senioreneinrichtung. Die Notwendigkeit dafür hat er selbst erlebt, als er von den Bewohnern in einem herkömmlichen Altersheim aufgrund seiner sexuellen Orientierung diskriminiert wurde.

„Sie hielten sich von mir fern und begannen mich zu beleidigen“, erinnert sich Armenteros: „Sie nannten mich ’schwul‘ und ich fühlte mich schrecklich. Mein Zimmer hat zwei Betten, aber niemand will mit es mir teilen. Also bin ich allein und das ist schlimm.“

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Also gründete er die „Stiftung 26. Dezember“ – benannt nach jenem Tag im Jahr 1978, an dem das Gesetz aufgehoben wurde, das Homosexualität in Spanien unter Strafe stellte.

„Einige Leute haben nie die Freiheit der LGBT-Bewegung erlebt“

„Es gibt einige Leute, die jetzt 80 Jahre alt sind und nie die Freiheit der LGBT-Bewegung erlebt haben“, erklärte Armenteros der spanischen Tageszeitung La Vanguardia: „Es musste etwas getan werden, damit diese Menschen ihre letzten Momente mit so viel Würde wie möglich erleben konnten.“

Schätzungen zufolge leben in Spanien 160.000 Menschen, die älter als 65 Jahre sind, sich selbst als LGBT bezeichnen und an einem „Ort des Respekts“, so Armenteros, leben wollen. Viele von ihnen wurden von ihren Familien verstoßen oder müssen in den Einrichtungen ihre sexuelle Orientierung verschweigen. Damit überzeugte er letztendlich auch die Regionalregierung von Madrid.

Das LGBT-Altersheim in Madrid ist die erste öffentlich finanzierte Einrichtung ihrer Art: Das Geld für den Betrieb wird von der Regionalregierung zur Verfügung gestellt. Es wird seine Heimat im Bezirk Villaverde im Süden Madrids finden und von Armenteros‘ Stiftung verwaltet werden. Insgesamt sollen 66 Bewohner dort ein neues Zuhause finden, in einer angrenzenden Tagesstätte gibt es 33 weitere Plätze.

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