Mittwoch, 1. Mai 2024
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Schwules Paar in Tram geschlagen: Polizei bittet Bevölkerung um Mithilfe

Wer kennt den mutmaßlichen Täter oder seine Begleitung?

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Ende November ist in Berlin ein schwules Paar in einer Straßenbahn angepöbelt und geschlagen worden – weil die beiden Männer Händchen gehalten haben. Ein mutiger Fahrgast konnte Schlimmeres verhindern, die mutmaßlichen Täter konnten unerkannt flüchten. Nun sucht ihn die Berliner Polizei mit Bildern aus der Überwachungskamera.

Weil sie sich in der Straßenbahn küssten, wurde ein junges schwules Paar geschlagen

Es war am 21. November 2018, als zwei 18-Jährige gegen 22.30 Uhr am Rosenthaler Platz in eine Tram der Linie M8 in Richtung Ahrensfelde stiegen. Nachdem sie sich hingesetzt hatten, küssten sich die beiden Burschen. Doch das dürfte einem der Fahrgäste nicht gefallen haben. Nach etwa zehn Minuten drehte er sich um und griff einem der beiden mit der flachen Hand grob ins Gesicht. Anschließend beschimpfte er die beiden schwulenfeindlich, kurz darauf schlug er mit der Faust zu.

Kurz darauf erschien ein zweiter Unbekannter und unterhielt sich mit dem Beleidiger. Dann gingen beide zu dem schwulen Paar zurück, der Pöbler schlug einem der beiden mit der Hand ins Gesicht. Ein Fahrgast ging dazwischen und trat den Pöbler – so verhinderte er mit seinem mutigen Einschreiten eine weitere Attacke.

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Nun sucht die Polizei in der Öffentlichkeit nach dem mutmaßlichen Täter

Die beiden Opfer erstatteten Anzeige bei der Berliner Polizei. Diese ersucht jetzt die Öffentlichkeit um Mithilfe bei der Suche nach den mutmaßlichen Angreifern. Bei einem der Männer handelt es sich um einen sehr kräftigen, etwa 35 Jahre alten Mann. Er ist etwa 180 cm groß. Seien Begleiter ist 50 bis 55 Jahre alt, 170 bis 175 cm groß und schlank.

Nun möchte die Polizei wissen: Wer kann Angaben zur Identität oder zum Aufenthaltsort des Tatverdächtigen und seines Begleiters machen? Außerdem suchen die Beamten Zeugen, die den Mann oder dessen Begleiter vor, während oder nach der Tat gesehen haben. Auch Personen, die weitere sachdienliche Hinweise zur Tat oder den beiden Männern geben können, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.

Noch immer viele homophobe Angriffe in Berlin

Hinweise nimmt das Landeskriminalamt in Berlin-Tempelhof, Bayernring 44, unter der Telefonnummer +49/(0)30/4664–953124 oder per Email an LKA531@polizei.berlin.de entgegen, sowie über die Internetwache Berlin sowie über jede andere Polizeidienststelle. Für beide Männer gilt die Unschuldsvermutung.

Die Zahl der Angriffe gegen Angehörige sexueller Minderheiten ist in Berlin im letzten Jahr leicht zurückgegangen: So wurden in den ersten drei Quartalen 2018 insgesamt 105 Fälle von homo- oder transphober Gewalt registriert. Im Jahr zuvor waren es im gleichen Zeitraum 139 Fälle. Die Aufklärungsquote liegt bei 43 Prozent.

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