Freitag, 26. April 2024
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Vandalen-Anschlag auf Berliner Homo-Mahnmal

Auch diesmal konnten die Täter unerkannt entkommen

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In Berlin ist das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen erneut beschmiert worden. Wie die Berliner Polizei heute meldete, bemerkte der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma gestern Abend die Beschädigung des Denkmals in der Ebertstraße.

Die Glasscheibe des Denkmals wurde mit schwarzer Farbe beschmiert

Gegen 21.15 Uhr bemerkte der Mann, dass bislang unbekannte Täter die Glasscheibe des Mahnmals mit schwarzer Farbe beschmiert hatten. Damit war es nicht mehr möglich, das Video einer gleichgeschlechtlichen Kussszene im Inneren des Denkmals zu sehen. Wie bei allen Hassverbrechen führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen wurde seit seiner Öffnung immer wieder zum Ziel von Vandalen. In diesem Jahr ist es bereits der dritte Vorfall, zuletzt meldete die Polizei die Beschädigung des Mahnmals im Bezirk Tiergarten erst vor nicht einmal drei Wochen, am 12. Juni.

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Noch kein Täter geschnappt: LSVD Berlin-Brandenburg für Videoüberwachung

Ausgeforscht werden konnte bis jetzt noch kein einziger Täter. Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) Berlin-Brandenburg setzt sich deshalb für eine Videoüberwachung des Mahnmals ein. Bei einer Abstimmung stimmten im Herbst 2018 mehr als drei Viertel der Mitglieder für die Überwachung, knapp 24 Prozent waren dagegen.

Das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen entstand auf Beschluss des Deutschen Bundestages und wurde vom dänisch-norwegischen Künstler-Duo Michael Elmgreen und Ingar Dragset entworfen. Dabei griffen die Künstler die Formensprache des nahe gelegenen Holocaust-Mahnmals auf und ergänzten sie um das Element einer Fensteröffnung. In dieser ist ein gleichgeschlechtlicher Kuss in Dauerschleife zu sehen. Am 27. Mai 2008 wurde das Denkmal der Öffentlichkeit übergeben.

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