Montag, 29. April 2024
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[Exklusiv] Homophobe Handgreiflichkeiten in Wiener FKK-Gebiet

Der Unbekannte schlug zwei Schwulen so fest ins Gesicht, dass sie bluteten

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Zu einem schwulenfeindlichen Zwischenfall kam es am Freitagnachmittag beim Wienerberg-Teich in Süden der Bundeshauptstadt. Zwei schwule Männer wurden dabei verletzt, die Polizei musste einschreiten. Das berichtet ein Augenzeuge im GGG.at-Gespräch.

Weil sich die beiden Männer nicht schnell genug ausgezogen hatten, wurde ein „Stammgast“ rabiat

Es war gegen 16.00 Uhr, als es sich zwei Schwule in der Gegend, die als FKK-Gebiet und Cruising-Area bekannt ist, gemütlich machen wollten. Doch einem „Stammgast“ des Wienerbergteiches zögerten die beiden Männer zu lange damit, sich auszuziehen.

Er beschimpfte einen der beiden mit „Zieh die Hose aus, du warme Sau!“, worauf dieser und sein Freund sich gegen die Beleidigungen wehrten. Zunächst redeten die beiden Männer zurück, dann spuckte einer der beiden den unbekannten FKK-Fan — offenbar im Affekt – an.

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Der Mann schlug den beiden Männern so heftig ins Gesicht, dass beide bluteten

Daraufhin rastete der Mann aus und schlug beiden Schwulen so heftig ins Gesicht, dass beide bluteten. Der herbeigerufenen Polizei erklärte der Mann schließlich, dass einer der beiden schwulen Männer eine Bierflasche in der Hand gehabt hätte und er habe Angst gehabt, damit bedroht zu werden.

Die insgesamt sechs Beamten, die Augenzeugenberichten zufolge innerhalb weniger Minuten da waren, nahmen die Personalien aller Beteiligten auf und gingen dann wieder. Auf einen Einsatz der Rettung verzichteten die beiden Männer. Kaum waren die Polizisten außer Hörweite, schimpfte der FKK-Fan weiter – vergriff sich aber nicht weiter an den schwulen Sonnenbadern.

Wie oft es zu solchen Taten kommt, zählt die Polizei nicht einmal

Wie oft es in Wien zu solchen Übergriffen gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten kommt, ist unklar. Denn im Gegensatz zu anderen Städten wie Berlin werden diese Hassverbrechen nicht getrennt gezählt und ausgewertet.

Eine solche Zählung fordern LGBT-Aktivisten schon lange. Zuletzt forderte SPÖ-Gleichbehandlungssprecher Mario Lindner, homo- und transphobe Straftaten in eigenen Statistiken auszuwerten, um eigene Maßnahmenpakete für diesen Bereich zu erarbeiten.

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