Freitag, 26. April 2024
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Finnland: Gratis-PrEP ab 1. Juli

Das nordeuropäische Land übernimmt eine Vorreiter-Rolle im Kampf gegen Aids

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In Finnland ist die Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP), die vor einer Infektion mit HIV schützen kann, ab 1. Juli kostenlos erhältlich. Das hat das finnische Gesundheitsministerium angekündigt. Damit ist das Land europaweit ein Vorreiter im Kampf gegen HIV und Aids.

Teil einer umfassenden Gesundheitsoffensive des Staates

Die Gratis-PrEP ist Teil einer umfassenden Gesundheitsoffensive des finnischen Staates:  So gibt es künftig auch auch eine kostenlose medizinische Grundversorgung, Gratis-Arztbesuche für Minderjährige oder eine bessere Versorgung für schwangere Drogensüchtige. Kosten für Zahnbehandlungen oder Pflege zu Hause werden mit 683 Euro gedeckelt. Insgesamt werden fast eine Million Finn:innen von den neuen Regeln profitieren, schätzt das Gesundheitsministerium.

Die PrEP ist mittlerweile auch in Finnland bewährt: Die finnische Gesellschaft für Gesundheit hat im April 2019 erste Richtlinien für den Einsatz der PrEP herausgebracht. Ein Monat später waren die Medikamente in den finnischen Apotheken verfügbar, und im Juni 2019 haben Ärzt:innen die ersten PrEP-Behandlungen verschrieben.

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Derzeit kostet die PrEP in Finnland mehr als 700 Euro pro Jahr

Zur Zeit kostet eine Monatspackung mit 30 Tabletten in Finnland 59 Euro – zu viel für einige Betroffene. Örtliche Aids-Hilfen erwarten sich von der Gratis-PrEP, die es ab 1. Juli geben wird, eine verbesserte Verfügbarkeit der Wirkstoffe und ihren breiteren Einsatz. So können künftig mehr Menschen, die von einer PrEP profitieren werden, ihre Behandlung starten.

Bei der PrEP wird ein Medikament aus der HIV-Behandlung eingesetzt, welches das HI-Virus daran hindert, sich zu vermehren. Dadurch wird eine Infektion verhindert. In Deutschland übernehmen mittlerweile die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die PrEP-Medikamente, in Österreich nicht.

In Österreich und Deutschland empfehlen die gemeinsamen Leitlinien der Aids-Hilfen unter anderem die PrEP für Menschen ab 16 Jahren, die ein erhöhtes Risiko für eine HIV-Infektion haben. Dazu gehören unter anderem Männer und trans Personen, die ohne Kondom Sex mit Männern haben oder in den letzten zwölf Monaten eine Geschlechtskrankheit hatten.

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