Samstag, 27. April 2024
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LGBTI-Gruppe am Coming-Out-Tag zweimal angegriffen

„Sie haben Dinge wie ‚Du schwule Sau‘ gerufen“

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Ausgerechnet am Coming-Out-Tag, der am Montag begangen wurde, ist der Schweizer Verein Sozialwerk LGBT+ gleich an zwei Orten von Jugendlichen angegriffen worden. Wie die Zeitung 20 Minuten in ihrer Online-Ausgabe meldet, wurden die Angriffe als Hassverbrechen gemeldet. 

Der Stand in Chur wurde gleich zweimal von Jugendlichen angegriffen

So war der Verein unter anderem in der Bahnhofstraße in Chur und in Buchs im Kanton St. Gallen mit einem Stand präsent. Anlässlich des Coming-Out-Tages wurden Fußgänger:innen auf das Thema aufmerksam gemacht und Informationen zu LGBTI-Themen präsentiert. Doch in Chur wurde die Arbeit der Aktivist:innen gestört – sogar zwei Mal. 

Wie sich Björn Niggemann, Vorstandsmitglied des Sozialwerks LGBT+, in einem Gespräch mit der Südostschweiz erinnerte, sind zunächst einige Jugendliche um die 14 Jahre auf den Infostand zugekommen. „Sie sind zu unserer Box gekommen und haben sich dort informiert. Sie schienen interessiert zu sein. Dann haben sie plötzlich angefangen, die Materialien herauszureißen, auf den Boden zu schmeißen und wegzurennen“, so Niggemann. 

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Der erste Vorfall wurde der Polizei gemeldet, die Übeltäter gefunden

Der Vorfall wurde der Kantonspolizei Graubünden gemeldet. Die Beamt:innen konnten die Jugendlichen schnell ausfindig machen. „Nach einem klärenden Gespräch haben sich die Jugendlichen entschuldigt und das Thema war erledigt“, berichtet Niggemann. 

Nicht so glimpflich verlief der zweite Vorfall, den es an diesem Tag in Chur gab: Eine Gruppe von etwa 16-Jährigen beschimpfte die Aktivist:innen. „Sie haben Dinge wie ‚Du schwule Sau‘ gerufen“, erinnert sich Niggemann. Danach flüchteten die Jugendlichen von dem Informationsstand in der Fußgängerzone.  

Keine Anzeigen, aber Meldungen als Hassverbrechen

In beiden Fällen hat der Verein auf eine Anzeige verzichtet – diese hätte nichts gebracht, so der Aktivist. Allerdings wurden der LGBT+-Helpline beide Vorfälle als Hassverbrechen gemeldet. Es sei „erschreckend, dass gerade junge männliche Erwachsene die Aktion gestört haben“, gibt sich Niggemann besorgt. Das zeige die Probleme der LGBTI-Community in der Gesellschaft. 

Doch abgesehen von den Vorfällen habe man bei der Aktion viele Menschen erreichen können. „Das Interesse ist sehr groß“, betont der Aktivist. Besonders junge Frauen hätten Interesse gezeigt. 

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