Freitag, 26. April 2024
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Ewa Ernst-Dzedzic: Hilfe für die ukrainische LGBTI-Community

In der Ukraine oder auf der Flucht: Die Community braucht unsere Hilfe

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Der russische Angriffskrieg in der Ukraine zerstört auch jene queere Strukturen, die sich die Community in den letzten Jahren erkämpft hat. „Erst im vergangenen Jahr haben bei der jährlich stattfindenden Pride Parade in Kiew 7.000 Menschen teilgenommen“, erklärt Ewa Ernst-Dziedzic, Sprecherin der Grünen für Außenpolitik, Menschenrechte und LGBTIQ. Sie ruft nun zur Unterstützung der ukrainischen LGBTI-Community auf. 

„Am dringendsten gebraucht werden Geldspenden“

Dazu hat sie mit dem LGBT Human Rights Nash Mir Center in der Hauptstadt Kiew Kontakt aufgenommen: „Am dringendsten gebraucht werden Geldspenden , weil sie es den Organisationen ermöglichen, ganz gezielt dort zu helfen, wo es am nötigsten ist oder auch bedrohten Personen die Flucht ermöglichen“ Über die Vereinigung europäischer Pride-Veranstalter (EPOA), die eine Spendenaktion ins Leben gerufen haben, haben die Grünen Andersrum, 2.000 Euro gespendet. 

Angehörige sexueller Minderheiten sind von den Kämpfen in der Ukraine doppelt getroffen: Einerseits kämpfen sie für die Freiheit ihres Landes – und damit auch, dass repressive russische Gesetze wie das Gesetz gegen „Homo-Propaganda“ nicht in die Ukraine kommen. Andererseits werden sie auch zur Zielscheibe. Das zeigte beispielsweise der bewaffnete Überfall auf das Büro des LGBT Human Rights Nash Mir Centers.  

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Einige trans Frauen können die Ukraine nicht verlassen

Besonders prekär ist die Situation für ukrainische trans Frauen, deren Geschlecht in den Dokumenten noch nicht angepasst wurde – was in der Ukraine ein langwieriger Prozess ist. „Vermehrt melden sich bei uns Transpersonen, die nicht ausreisen können“, so Ernst-Dziedzic. Denn rechtlich gelten sie noch als Männer, für sie gilt die Generalmobilmachung. 

Doch auch, wenn LGBTI-Personen die Flucht aus der Ukraine gelingt, ist die Angst für sie oft nicht vorbei. Denn sie können auch in herkömmlichen Flüchtlingsunterkünften Hass ausgesetzt sein. „Es braucht eigene Anlaufstellen für diese Gruppe und die Stärkung bestehender wie des Vereins Queer Base“, betont Ernst-Dziedzic.  

LGBTI-Geflüchtete haben oft spezielle Bedürfnisse

Auch hat diese Gruppe oft spezielle Bedürfnisse – so müsse auch der Zugang zu einer passenden Versorgung mit Medikamenten sichergestellt sein – etwa HIV-Behandlungen für Betroffene oder Hormontherapien für trans Personen. Hier möchte Ernst-Dziedzic mit einem eigenen Antrag im österreichischen Nationalrat mehr Bewusstsein schaffen. 

Wer die LGBTI-Community in der Ukraine auch unterstützen will, kann dies über Spenden an die EPOA oder das LGBT Human Rights Nash Mir Center tun. Auch die Vienna Pride  hat alle Hilfsmöglichkeiten in Österreich aufgelistet. Allerdings könne sich die Politik hier nicht die gesamte Verantwortung an die Zivilgesellschaft abgeben. „Wir müssen alles tun, damit Österreich auch für LGBTIQ-Personen aus der Ukraine ein sicherer Hafen ist“, so die Grüne Abgeordnete. 

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