Samstag, 27. April 2024
HomeCSD & ParadenVienna PrideErste Drag-Führung im Parlament ein voller Erfolg - FPÖ ist empört

Erste Drag-Führung im Parlament ein voller Erfolg – FPÖ ist empört

Anlässlich der Vienna Pride hat es gestern eine Drag-Queen-Führung durch das Parlament gegeben - sehr zum Missfallen der FPÖ. Sie ortet einen „LGBTIQ-Eklat“.

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

Wien steht diese Woche im Zeichen der Pride – auch das Hohe Haus am Ring: Mario Lindner, Gleichbehandlungssprecher der SPÖ, hat deshalb zur ersten Drag-Führung durch das österreichische Parlament geladen: Gemeinsam mit Drag Queen Candy Licious führte er mehr als 100 Gäste durchs Parlament. Und es hätten noch mehr sein können – aufgrund des großen Andrangs war die Führung schon vorzeitig ausgebucht.

Neben Diskussionen zur Geschichte und Arbeitsweise des Parlaments wurde im Zuge der Drag-Führung auch über die vielen offenen Forderungen für die Gleichstellung der LGBTIQ-Community diskutiert. Thema waren dabei vor allem die noch immer ausstehenden Gesetze gegen Konversionstherapien und zum Schutz intergeschlechtlicher Kinder.

Lindner: „Unsere Gesellschaft ist vielfältig“

„Gerade in einer Zeit, in der rechte Kräfte immer stärker gegen Dragqueens und die gesamte Community hetzen, ist es uns wichtig, klarzustellen: Unsere Gesellschaft ist vielfältig und genau diese Vielfalt gehört auch ins Parlament als Zentrum unserer Demokratie“, so. Lindner.

- Werbung -

Wie recht er mit diesem Statement hat, zeigt sich wenige Stunden nach der Führung. Gegen Mittag ortet die FPÖ in einer Presseaussendung einen „LGBTIQ-Eklat“ bei der Drag-Führung. Grund dafür war ein Posting der Drag Queen Gloria Hole, auf dem sie auf einem Sessel im Plenarsaal sitzt. Ihr Kommentar dazu: „Hab heute am etwas unterkühlten Stuhl von Norbert Hofer Platz genommen, jetzt ist er auch ein ‚warmer‘…“

FPÖ-Kultursprecher poltert gegen die Community und will sich schützend vor sie stellen

„Wenn Führungen im Parlament dafür missbraucht werden, um billigste politische Propaganda gegen den Dritten Nationalratspräsidenten Norbert Hofer zu machen, dann ist das abzulehnen und zu verurteilen“, wütet FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt. Die „Regenbogenfraktion unter der Leitung des SPÖ-Abgeordneten Lindner“ habe gezeigt, „dass ihr jeglicher Anstand und Respekt vor der Würde des Hohen Hauses abhandengekommen sind“.

Durch die Verwendung des Wortes „Warme“ im Posting von Gloria Hole habe Lindner für eine „Generalbeleidigung aller homosexuellen Menschen gesorgt“, entdeckt der FPÖ-Abgeordnete seine Solidarität zur LGBTI-Community. Er fordert deshalb von Lindner eine Entschuldigung bei Norbert Hofer und allen Mandatar:innen und Mitarbeiter:innen des Parlaments, weil der Würde des Parlaments „schwerer Schaden“ zugefügt worden sei.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner