Sonntag, 28. April 2024
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Island verbietet „Konversionstherapien“

Mit überwältigender Mehrheit hat das Parlament in Island Anfang Juni „Konversionstherapien“ verboten. Diese pseudowissenschaftlichen Behandlungen geben vor, die sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität ändern zu können - und richten dabei großen Schaden an.

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Für das Gesetz, das Konversionstherapien verbieten, stimmten 53 Abgeordnete des Alþingi, wie das isländische Parlament heißt. Drei enthielten sich der Stimme, niemand stimmte dagegen. Damit sind „Konversionsbehandlungen“ aufgrund der sexuellen Orientierung, des Geschlechtsausdrucks und der Geschlechtsidentität in Island verboten.

Das Gesetz, das „Homo-Heilern“ das Handwerk legt, ist Teil eines LGBT-Aktionsplans, den das isländische Parlament im Juni letzten Jahres verabschiedet hat. Er soll die rechtliche Situation sexueller Minderheiten in Island verbessern und das Bewusstsein für die Situation queerer Menschen schärfen. Zur Finanzierung von Projekten wurde ein Fonds in der Höhe von 40 Millionen Isländischen Kronen, umgerechnet fast 270.000 Euro, eingerichtet.

Ein klarer Aktionsplan zeigt Wirkung

Island hat außerdem bereits 2010 die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare geöffnet, die Adoption wurde bereits vier Jahre zuvor ermöglicht. Außerdem ist eine Änderung des Geschlechtseintrags ohne medizinischen Eingriff möglich und in amtlichen Dokumenten gibt es die Möglichkeit eines dritten Geschlechtseintrags. Auch die Diskriminierung von sexuellen Minderheiten ist in Island gesetzlich verboten.

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Deutliches Zeichen dafür, dass diese Maßnahmen etwas bewegen, ist die Verbesserung Islands in der Rainbow Map der LGBTI-Dachorganisation ILGA-Europe. Hier hat sich die kleine Insel am Nordatlantik dieses Jahr um vier Plätze im Vergleich zum Vorjahr verbessert, sie liegt zur Zeit auf Platz fünf.

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