Samstag, 27. April 2024
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Antifa-Aktivisten blockieren Stuttgarter CSD-Parade

Mehr als 400.000 Menschen feierten am Samstag in Stuttgart den CSD. Gesprächsthema ist allerdings ein Vorfall mit zum Teil vermummten Linken, welche die Veranstaltung störten - weil ihnen der CSD zu inklusiv war.

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Der CSD Stuttgart, der unter dem Motto „Nicht mit uns! Gemeinsam sicher und stark!“ stand, begann am Samstag wie jedes Jahr: Gegen 15.00 Uhr begann sich der Demonstrationszug durch die Innenstadt in Bewegung zu setzen. Doch als der erste Teil des Zuges gegen 17.30 Uhr am Schlossplatz ankam, blockierten etwa 50 teilweise vermummte Personen den Wagen der Veranstalter, der an der Spitze des Zuges fuhr. „Die Personen haben versucht, die Versammlung für ihre Zwecke zu missbrauchen“, so ein Polizeisprecher gegenüber dem SWR.

Die Polizei konnte die Blockade schnell und effektiv auflösen

Detlef Rausch, einer der Mitorganisatoren des CSD Stuttgart, sprach die Gruppe an und bekam nach eigenen Angaben einen Ellbogen „in den Kiefer gehauen“. Er bekam schließlich starke Schmerzmittel, um mit einer dicken Backe bei der Abschlusskundgebung sprechen zu können.

Die Polizei konnte die Gruppe vom CSD-Zug trennen und hielt sie im Ehrenhof des Neuen Schlosses fest. Dort nahm sie die Personalien auf und sprach 17 Platzverweise aus. Eine 26-Jährige, die einen Polizisten angegriffen und leicht verletzt haben soll, wurde vorläufig festgenommen. Auch sie wurde wieder auf freien Fuß gesetzt und erhielt einen Platzverweis.

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Antifa findet, Polizei war „extrem gewalttätig“ – Veranstalter widerspricht

Einer Stellungnahme der Aktivist:innen zufolge habe es sich um eine „symbolische“ Blockade gehandelt, mit der auf „Anti-Antifa-Statements“ der CSD-Organisator:innen aufmerksam gemacht werden solle. Man wollte der „Beteiligung der CDU“, die „unbestreitbar queerfeindlich“ sei, etwas entgegensetzen, heißt es weiter. Auf diese „legitime Kritik“ habe die Polizei „extrem gewalttätig“ reagiert.

Behauptungen, die von den Organisator:innen des CSD Stuttgart zurückgewiesen werden. „Die Vorwürfe gegen die Polizei sind völlig abwegig“, erklärte Raasch den Stuttgarter Nachrichten – und stellt klar: „Die Polizei war nicht übergriffig.“

Stuttgarter Politik verurteilt den Angriff auf den CSD

Die Stuttgarter Politik verurteilte den Angriff. „Gewaltfreiheit gehört zu den existenziellen Voraussetzungen eines guten Miteinanders in unserer Stadt“, meinte der Oberbürgermeister Frank Nopper von der CDU, der selbst der Parade fernblieb. „Niemand hat das Recht zu Gewalt gegenüber queeren Menschen – Rechtsextremisten nicht und Linksextremisten auch nicht“, fügte er hinzu.

Der Grüne Landwirtschaftsminister Cem Özdemir, dessen Wahlkreis in Stuttgart liegt und der auch an der Parade teilgenommen hatte, schrieb auf Twitter: „Wir feiern unseren CSD Stuttgart so, wie wir’s wollen, und müssen keine radikale Linke um Erlaubnis fragen“. Er wünschte Raasch und den verletzten Polizisten „gute Besserung“.

Schlusskundgebung konnte ohne Störungen stattfinden

Die Schlusskundgebung fand wie geplant am Stuttgarter Schlossplatz statt. Danach klang der CSD es auf dem Markt- und Schillerplatz mit einem Straßenfest aus.

Insgesamt demonstrierten dieses Jahr in Stuttgart mehr als 400.000 Menschen für Gleichstellung und Akzeptanz sexueller Minderheiten, gut 40.000 von ihnen waren als Teilnehmer bei der Demonstration dabei. Damit ist der CSD Stuttgart die größte Veranstaltung dieser Art im Südwesten Deutschlands.

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