Samstag, 27. April 2024
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Papst Franziskus: Wohlwollen für Segnung gleichgeschlechtlicher Paare

Fünf konservative Kardinäle haben von Papst Franziskus eine Klärung zentraler Fragen des Glaubens verlangt - darunter, ob gleichgeschlechtliche Paare gesegnet werden können. Der Papst weicht einer klaren Antwort aus - was allerdings eine deutliche Botschaft ist.

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Am 10. Juli haben fünf konservative Kardinäle im Alter von 75 bis 94 Jahren fünf Fragen an Papst Franziskus gerichtet, die sie als „zentrale Fragen des katholischen Glaubens“ sehen. Eine dieser Fragen betraf die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare.

Konservative Kardinäle wollten Klartext vom Papst

Nun hat die vatikanische Glaubensbehörde die auf den 11. Juli datierte Antwort des Papstes veröffentlicht. Darin weist er die Zweifel der emeritierten Kurienkardinäle und früheren Diözesanbischöfen zurück – und versucht geschickt, die in Fragen formulierte Kritik der Geistlichen ins Leere laufen zu lassen.

Konkret hätten die Kardinäle „Zweifel an der Behauptung, die weit verbreitete Praxis der Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften stimme mit der Offenbarung und dem Lehramt überein“, wie sie dem Papst schrieben.

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Ja zur Hetero-Ehe, aber kein nein zur gleichgeschlechtlichen Segnung

Franziskus betont in seiner Antwort, dass die Ehe nach römisch-katholischer Lehre „eine exklusive, stabile und unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau, die von Natur aus offen für die Zeugung von Kindern“ sei. Segnungen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften lehnt er aber trotzdem nicht grundsätzlich ab.

Stattdessen spielt Franziskus diesen Ball zurück an die Basis. Er appelliert an Feingefühl und Klugheit in der Seelsorge anstelle von offiziellen Regelungen. Es sei „nicht angebracht, dass eine Diözese, eine Bischofskonferenz oder irgendeine andere kirchliche Struktur auf Dauer und offiziell Verfahren oder Riten für alle möglichen Angelegenheiten genehmigt“.

Wer um einen Segen bittet, soll erhört werden

Wer um einen Segen bitte, drücke damit „eine Bitte um Hilfe von Gott aus, eine Bitte, besser leben zu können, ein Vertrauen auf einen Vater, der uns helfen kann, besser zu leben“, betont Papst Franziskus.

„Die Verteidigung der objektiven Wahrheit ist nicht der einzige Ausdruck dieser Nächstenliebe, die auch aus Freundlichkeit, Geduld, Verständnis, Zärtlichkeit und Ermutigung besteht. Deshalb dürfen wir keine Richter sein, die nur verneinen, ablehnen und ausgrenzen“, so der Heilige Vater.

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