Samstag, 27. April 2024
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Geplanter Anschlag auf Pride: Neue Erkenntnisse, aber keine konkreten Belege

Neue Erkenntnisse gibt es zu den drei Terrorverdächtigen, die dem Staatsschutz zufolge einen Anschlag auf die Regenbogenparade geplant haben sollen - wofür es noch immer keine konkreten Belege gibt. Vor allem der jüngste Tatverdächtige sticht dabei heraus.

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Wie die Austria Presse Agentur (APA) und der Standard berichten, sollen Auswertungen der Handys der drei Jugendlichen ihre Nähe zum Islamischen Staat (IS) zeigen. Dem Staatsschutz zufolge sollen die Burschen im Alter von nun 15, 18 und 20 Jahren versucht haben, einen Anschlag auf die diesjährige Regenbogenparade zu verüben. Allerdings gibt es dafür gibt es aus den bisher vorliegenden Ermittlungsergebnissen offenbar noch keinen Beleg.

Der 15-Jährige soll eigene IS-Chatgruppen gegründet haben

Besonders im Fokus ist dabei der jüngste Tatverdächtige, ein mittlerweile 15-jähriger Österreicher tschetschenischer Herkunft. Er soll den Staatsschützern zufolge auf Telegram eine eigene Chatgruppe gegründet haben, in der sich „bekennende Terroristen“ getroffen hatten – darunter auch ein mutmaßlicher IS-Anhänger, der Mitte Februar in Belgien festgenommen wurde.

Auf einem zweiten Telegram-Kanal, den er ins Leben gerufen haben soll, wurden Videos von Anschlägen und Exekutionen von Gefangenen und Geiseln des IS geteilt. Außerdem wurden auf seinem Handy unter anderem ein schriftlicher Treueeid auf den aktuellen IS-Führer und eine IS-nahe Publikation mit LGBTI-feindlichen Inhalten gefunden.

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Eine von ihm verwendete App zum Bearbeiten von Videos könnte darauf hindeuten, dass er auch selbst Videos hergestellt haben könnte. Bereits zuvor bekannt war, dass er sich aus dem Internet Anleitungen zum Bau von Bomben und Sprengfallen heruntergeladen hatte.

Auch bei den beiden Brüdern gab es IS-Propagandamaterial

Auch die beiden anderen Verdächtigen, ein 18 und 20 Jahre altes Brüderpaar mit bosnischen Wurzeln aus St. Pölten, sollen auf ihren Handys IS-Tötungsvideos und Propagandamaterial abgespeichert haben.

Der Ältere soll sich im Herbst letzten Jahres nach dem Abbruch seiner Lehre überlegt haben, nach Syrien, Afghanistan oder den Irak auszureisen und dort als Märtyrer zu sterben. Einen seiner Chatpartner fragte er, ob er „gay“ sei, und betonte in diesem Zusammenhang: „Ich distanziere mich von jeglichen Schwulenhass bin absolut für LGBTQ.“

Auch sein jüngerer Bruder, der den Behörden bereits einschlägig bekannt war, soll viele Bilder mit IS-Bezug auf seinem Handy gehabt haben. Das deutet für die DSN darauf hin, dass er eine entsprechende Gesinnung habe. Im Mai 2023, kurz vor seiner Festnahme, meinte er in einem Chat, er sei seit drei Jahren „auf diesem Weg“, ohne dass die Behörden etwas mitbekommen hätten.

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