Wenn es um LGBTI-Rechte geht, ist Asien nicht gerade ein Vorzugsschüler: Nur Taiwan und Nepal haben etwa die Ehe für schwule und lesbische Paare geöffnet. Nun könnte schon bald mit Thailand das erste Land in Südostasien dazukommen.
Das Parlament soll am 27. März endgültig abstimmen
Bereits im Dezember letzten Jahres stimmte das thailändische Repräsentantenhaus mit überwältigender Mehrheit einer Reihe von Gesetzen zu, die sich grundsätzlich mit einer Öffnung der Ehe beschäftigten. Nun hat ein konkreter Gesetzesentwurf zur Ehe-Öffnung in der letzten Woche die erste Lesung überstanden. Die entscheidende Abstimmung soll nun am 27. März erfolgen.
Danach muss der Senat das Gesetz zur Öffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare bestätigen. Dieser besteht aus Vertreter:innen der ehemaligen Militärjunta, die das Land bis 2017 regiert hat. Zum Schluss segnet der König das Gesetz ab. Es wird erwartet, dass der Prozess bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein wird.
Gleiche Rechte für gleichgeschlechtliche Ehepaare
Der Gesetzesentwurf gibt gleichgeschlechtlichen verheirateten Paaren die gleichen Rechte wie heterosexuellen Ehepaaren, auch im Erb- und Steuerrecht und bei der Adoption. Er ändert die Definition der Ehe von „einem Mann und einer Frau“ zu „zwei Individuen“, aus dem Rechtsstatus „Mann und Frau“ wird das „Ehepaar“.
LGBTI-Rechte sind in den letzten Jahren in Thailand zu einem immer wichtigeren Thema geworden, weil queere Menschen in dem südostasiatischen Land immer sichtbarer werden und immer deutlicher gleiche Rechte fordern.
Parteien, die sich für eine Öffnung der Ehe einsetzen, waren die Gewinner der Wahlen im letzten Jahr. Mit dem „Gesetz zur Gleichstellung der Ehe“ löst die Regierung von Premierminister Srettha Thavisin eines ihrer wichtigsten Wahlversprechen ein.