Dienstag, 30. April 2024
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HOSI Wien: Federführend in der Lesben- und Schwulenbewegung

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Vor dreißig Jahren wurde die HOSI Wien gegründet – nach einem Inserat des späteren Obmannes Wolfgang Förster in der Wiener Stadtzeitung „Falter“. Im Juli 1980 mietet der frisch gegründete Verein die Räumlichkeiten in der Novaragasse 40 an – bis heute das Zentrum der HOSI Wien. Damit hat die Wiener Lesben- und Schwulenszene auch einen Ort gefunden, von dem aus kleine und große Veränderungen der lesbischwulen Bewegung in Österreich geschehen sind.

„Bis heute ist das HOSI-Zentrum ein in ehrenamtlicher Selbstverwaltung geführtes Kommunikations- und Veranstaltungszentrum geblieben, das durchschnittlich vier- bis fünfmal pro Woche abends geöffnet hat. Das macht der HOSI Wien niemand so schnell nach: Ein Vereinslokal, das ohne Basisfinanzierung und bezahlte MitarbeiterInnen 30 Jahre lang den regelmäßigen Betrieb aufrechterhält, ist nicht nur in der – internationalen – Lesben- und Schwulenbewegung, sondern auch in der inländischen NGO-Szene eher eine Seltenheit“, ist HOSI-Wien-Obfrau Jona Solomon stolz.

So trifft sich dort seit 1981 eine eigene Lesbengruppe, die sich seither jeden Mittwoch trifft. Und auch einen Tag später hat das HOSI-Zentrum geöffnet: „Seit 1983 trifft sich jeden Donnerstag die Jugendgruppe im HOSI-Zentrum, die unschätzbare Hilfe beim persönlichen Coming-out von jungen Lesben und Schwulen leistet“, eklärt HOSI-Wien-Obmann Christian Högl. Er betont auch einen unterschätzten Aspekt der HOSI Wien: „Gerade die soziale Funktion des Vereins sollte nicht unterschätzt werden“, meint er. „Vorbildlich – aber ebenfalls bis heute unbedankt – war auch die um- und weitsichtige Reaktion der HOSI Wien Anfang der 1980er Jahre auf die AIDS-Krise, als die HOSI Wien sich an vorderster Front an der Gründung der AIDS-Hilfe beteiligte und die österreichische AIDS-Politik entscheidend beeinflusste“, erinnert der Obmann.

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Die HOSI Wien hat aber auch viele andere unübersehbare Spuren hinterlassen. Seit 1979 erscheinen die LAMBDA-Nachrichten, die damit die älteste Lesben- und Schwulenzeitschrift im deutschsprachigen Raum ist. Die HOSI Wien hat sechs Bücher herausgegeben und betreut seit 1996 eigene Websites im Internet. Zwei jährliche Großprojekte sind 2003 und 2004 dazugekommen: die Durchführung der Regenbogenparade und die Organisation des Regenbogenballs.

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