In Portugal bleibt die Ehe ein Privileg zwischen Mann und Frau – zumindest vorerst. Ein lesbisches Paar scheiterte nach langem Rechtsstreit vor dem Verfassungsgericht. Es will nun den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anrufen.
Mit drei zu zwei Stimmen lehnten es die Lissaboner Richter ab, die Definition der Ehe als “Union zweier Menschen unterschiedlichen Geschlechts” in der Verfassung ändern zu lassen. Das Paar beruft sich dabei auf das – auch in der Verfassung verankerte – Verbot der Benachteiligung aufgrund sexueller Orientierung.
Vor einem Dreivierteljahr hatte die regierende Sozialistische Partei gemeinsam mit der konservativen Opposition im Parlament gegen die Öffnung der Ehe für Lesben und Schwule gestimmt – nun will sie das Thema anpacken, falls sie im September wiedergewählt wird. In Umfragen liegen die Sozialisten gleichauf mit den Konservativen.