Fast 30 Jahre lang war Annemarie Aufreiter an der Seite von Johanna Dohnal: Erst als Sekretärin, dann als Lebensgefährtin der ersten Frauenministerin der Republik. Doch während Witwen von Ministern, die heterosexuell verheiratet waren, Anspruch auf eine Ministerpension haben, geht Aufreiter nach dem Tod ihrer Partnerin leer aus.
Wie die Tageszeitung „Österreich“ berichtet, hat der Ministerrat einen entsprechenden Antrag Aufreiters abgelehnt – und das, ob wohl Dohnal und Aufreiter Anfang des Jahres, wenige Wochen vor Dohnals Tod, eine Eingetragene Partnerschaft geschlossen hatten.
Besonders bitter: Rechtlich gesehen ist die Ungleichbehandlung wasserfest. Das Partnerschaftsgesetz sieht für Hinterbliebenenrenten eine dreijährige Wartefrist vor. Die SPÖ wollte zwar Übergangsfristen für Paare durchsetzen, die schon lange zusammen waren, scheiterte aber am Widerstand der ÖVP.
Aufreiter selbst wollte die Angelegenheit nicht kommentieren – sie warte die schriftliche Entscheidung ab, ließ sie ausrichten.