Samstag, 27. April 2024
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‚Outing kann für Polizisten Karriereknick bedeuten‘

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Lesben und Schwulen können auch in Österreich noch immer ein Problem mit der Polizei haben: So wird Homosexualität bei Polizisten als Grund für einen Karriereknick gesehen. Auch würde es vereinzelt noch immer Probleme am Wachzimmer geben – spezielle Schulungen gegen Homophobie sind bei der Exekutive Mangelware.

Homosexualität bei Polizei eine Karrierefalle?

Deshalb outen sich viele Lesben und Schwule bei der Bundespolizei auch nicht, erklärt Roman Schatzer, Schriftführer-Stellvertreter der „Gay Cops Austria“. Diesen Verein gibt es seit mitterweile sieben Jahren. Er will einerseits Vorurteile bei Kollegen abbauen und schwulen und lesbischen Polizisten helfen, sich zu vernetzen. Auf der anderen Seite wollen die Gay Cops innerhalb der lesbischwulen Community den Ruf der Polizei verbessern.

Doch das dürfte noch ein weiterer Weg sein als erhofft: In einem Interview für die morgen erscheinende Ausgabe von „MO“, dem Magazin von „SOS Mitmensch“, berichtet er über einen Polizisten in Vorarlberg, der sich vor seinen Kollegen geoutet hat. Daraufhin wollte ein heterosexueller Kollege nicht mehr mit ihm im Dienstwagen fahren – „aus Angst vor einem sexuellen Übergriff, was aber eigentlich verrückt ist“, schüttelt Schatzer den Kopf. Er hofft, dass Homosexualität bald fixer Bestand des Lehrplans der Polizeischulen wird.

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Auch Ängste von Lesben und Schwulen ‚zum Teil berechtigt‘

Doch nicht nur Lesben und Schwule in Uniform haben manchmal ein Problem: „Viele Delikte werden von Schwulen, Lesben und Transgender-Personen nicht zur Anzeige gebracht, weil sie Angst haben, sie könnten auf der Polizeiinspektion diskriminiert, beschimpft oder ausgelacht werden“, weiß Schatzer – und diese Ängste seien „zum Teil berechtigt“. Trotzdem sei es wichtig, dass speziell homophobe Delikte zur Anzeige gebracht werden, betont der Gay Cop.

Schatzer wünscht sich, dass sich das Innenministerium unter der Führung der ÖVP-Politikerin Johanna Mikl-Leitner die Niederlande zum Vorbild nehmen würde. Dort haben Anti-Homophobie-Projekte einen breiten Rückhalt und werden auch vom Staat ausreichend finanziert.

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