Samstag, 27. April 2024
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Mexiko: Drei LGBT-Aktivisten verschleppt und erschossen

Organisator einer lokalen Pride, sein Partner und sein Freund widersetzten sich einer Erpressung und wurden ermordet

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In Mexiko sind am Wochenende drei bekannte LGBT-Aktivisten ermordet worden. Das meldet das US-Magazin Washington Blade.

Die Polizei fand die Leichen von Rubén Estrada, Roberto Vega und Carlos Uriel López an einer Landstraße in Taxco, einer Stadt im Bundesstaat Guerrero, der südlich der Hauptstadt Mexiko City an den Pazifik grenzt. Estrada war der Organisator der Taxco Pride und einer lokalen Mister-Gay-Wahl, sei Partner López und Vega haben sich ebenfalls in der LGBT-Community engagiert.

Eine Gruppe Männer versuchte, von dem Trio Geld zu erpressen

Dem Washington Blade berichtet Gaby Soberanis, die Präsidentin der LGBT-Bürgerrechtsgruppe „Diversidad Guerrero“, dass Estrada, Vega und López in der Nacht auf Sonntag in einem Nachtclub waren, als in den frühen Morgenstunden eine Gruppe Männer versucht hatte, Geld von ihnen zu erpressen.

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Die drei LGBT-Aktivisten dürften sich geweigert haben – und das war offenbar ihr Todesurteil: Die Männer kamen zurück, verschleppten sie aus dem Nachtclub und stießen sie in einen Van. Einige Stunden später fand die Polizei ihre Leichen auf einer staubigen Landstraße zwischen Mexico City und Acapulco.

Vor ihrem Tod wurden die drei Männer vermutlich noch gefoltert

Medienberichten zufolge wurden Estrada, Vega und López vor ihrer Ermordung noch gefoltert. Eine Zeitung veröffentlichte ein Bild, das einen der Aktivisten mit einer Schusswunde im Hinterkopf zeigt. Das deutet darauf hin, dass sie Opfer der Bandenkriminalität wurden, die in Mexiko weit verbreitet ist.

„Ich weiß nicht, ob es ein homophobes Hassverbrechen war“, räumt Soberanis ein. Die Trauer in der Community ist trotzdem groß. „Wir sind traurig und depremiert“, sagt sie: „Sie waren jung, sie hatten eine Zukunft vor sich. Die LGBT-Bewegung des gesamten Bundesstaates ist in Trauer.“

Auch andere mexikanische LGBT-Aktivisten zeigen sich erschüttert: „Wir fordern Gerechtigkeit“, twitterte Lol Kin Castañeda, eine offen lesbische Stadträtin von Mexiko City: „Es ist ein Verlust für eine Gesellschaft, die Gleichheit, Freiheit und ein Ende der Gewalt fordert.“

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