Freitag, 26. April 2024
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Berlin: Schwulenfeindliche Schlägerei nach Kuss

Unangenehmes Ende eines Sonntagnachmittags am beliebten Plötzensee

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Bei einer Schlägerei mit schwulenfeindlichem Hintergrund hat es am Sonntagnachmittag am Plötzensee in Berlin zwei Verletzte gegeben. Gegen den mutmaßlichen Täter wird nun wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt, berichtet die Berliner Polizei in einer Aussendung.

Von einem Kuss zwischen Männern fühlte sich ein 36-Jähriger provoziert

Ein 33-Jähriger saß gegen 17.30 mit zwei Freunden in einer Grünanlage an dem beliebten See im Bezirk Wedding. Dabei küsste er einen seiner Freunde. Das dürfte einem 36-Jährigen, der in der Nähe gesessen ist, nicht gefallen haben: Er beleidigte den 33-Jährigen, den 27 Jahre alten Geküssten und deren 27-jährigen Begleiter schwulenfeindlich.

Daraus entwickelte sich ein Wortgefecht. Dabei soll der Schwulenhasser Bier über die drei Männer geschüttet haben. Das ließ sich wiederum der 33-Jährige nicht gefallen – es kam zur Prügelei. Dabei soll der Ältere dem Jüngeren aufs Auge geschlagen und gegen den Kopf getreten haben, bis mehrere Unbeteiligte einschritten und die beiden trennten.

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Der Mann schlug zu – und wurde schließlich festgenommen

Der Streit endete dadurch aber nicht: Die beiden Männer beleidigten und bespuckten sich weiterhin. Schließlich verließ der 36-Jährige den Tatort – nicht, ohne noch eine Glasflasche auf den 33-Jährigen zu werfen und ihn damit an dessen Flanke zu treffen. Alarmierte Einsatzkräfte konnten den Mann schließlich festnehmen.

Sie brachten den 36-Jährigen zu einer Blutentnahme in Polizeigewahrsam. Anschließend wurde er auf freien Fuß gesetzt. Er muss sich nun wegen gefährlicher Körperverletzung verantworten. Der 33-Jährige kam ins Krankenhaus und wurde dort ambulant behandelt. Weil er sein Gegenüber angespuckt hat, wird auch gegen ihn wegen Körperverletzung ermittelt. Wie bei allen möglichen Hassverbrechen führt der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen.

Opfer von Hasskriminalität können in der deutschen Hauptstadt unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Damit soll sexuellen Minderheiten, die oft ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden. Das soll die hohe Dunkelziffer bei diesen Taten langfristig senken.

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