Samstag, 27. April 2024
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WHO warnt: Affenpocken-Gefahr ist noch nicht gebannt

Auch, wenn in Österreich in diesem Jahr erst ein einziger Mpox (Affenpocken)-Fall gemeldet wurde: Die Gefahr ist noch nicht gebannt, warnt jetzt die Weltgesundheitsorganisation (WHO).

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Es ist ziemlich genau ein Jahr her, als in Großbritannien das erste Mal unter schwulen und bisexuellen Männern Affenpocken diagnostiziert wurden. Bis jetzt wurden 328 Fälle der Erkrankung, die heute als Mpox bezeichnet wird, in Österreich gemeldet. Die große Mehrheit der Infizierten waren schwule und bisexuelle Männer, weniger als ein Prozent Frauen, Jugendliche und Kinder.

Affenpocken/Mpox sind noch immer eine gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite

Doch auch, wenn bei uns im Jahr 2023 erst ein einziger Fall gemeldet wurde, ist das kein Grund zur Entwarnung. Bis heute stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Mpox als „gesundheitliche Notlage internationaler Tragweite“ ein – die höchste Alarmstufe der Organisation.

In Deutschland befürchtet das Robert Koch-Institut (RKI), dass die Zahlen steigen könnten, wenn wieder mehr Veranstaltungen mit vielen Teilnehmer:innen stattfinden. Und mit jeder Infektion steigt das Risiko einer gefährlichen Mutation.

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In drei Jahren könnte es eine gefährlichere Virusvariante geben

„Wir könnten in drei Jahren eine Virusvariante haben, die deutlich weniger gut einzudämmen ist – das ist ein echtes Risiko“, warnt Rosamund Lewis, Mpox-Expertin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

„Das Virus könnte sich verändern, ansteckender werden oder eine anfällige Bevölkerungsgruppe infizieren, die bisher verschont geblieben ist“, etwa Schwangere oder Kleinkinder, ergänzt Sylvie Briand, Direktorin der WHO-Abteilung für Epidemie- und Pandemievorbereitung in Genf.

Mehr als 87.000 Fälle in den letzten 12 Monaten

Vor dem Ausbruch im letzten Jahr war das Virus nur aus wenigen afrikanischen Ländern bekannt. Doch plötzlich breitete es sich in 111 Ländern aus. Insgesamt wurden mehr als 87.000 Mpox-Fälle gemeldet, 130 Menschen starben an der Infektion. „Es ist besorgniserregend, dass es aus seiner ökologischen Nische in Zentral- und Westafrika herausgetreten ist“, so Briand weiter.

Affenpocken: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Zu den Symptomen von Mpox zählen plötzlich einsetzendes Fieber, starke Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Halsschmerzen, Husten und häufig auch Lymphknotenschwellungen. Etwas später kommt ein pockentypischer Ausschlag dazu. Normalerweise beginnt er im Gesicht, bei den nun auftretenden Formen beginnt er auch oft vereinzelt im Genitalbereich.

Mpox ist verwandt mit den seit den 1980er Jahren ausgerotteten klassischen Menschenpockenviren, die über Jahrhunderte gewütet hatten. Es gibt drei Impfstoffe, die das Risiko einer Ansteckung deutlich verringern. Diese sind ausreichend vorhanden. Auch die Impfung gegen Menschenpocken, die in Österreich bis 1981 verpflichtend war, bietet einen bestimmten Schutz.

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