Dienstag, 30. April 2024
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Massenfestnahme bei queerer Filmvorführung in der Türkei

Nach dem erneuten Wahlsieg von Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist die türkische LGBTI-Community nun noch stärker unter Druck. Das wurde während einer Filmvorführung in Istanbul deutlich.

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In Istanbul sind am Mittwochabend bei der Vorführung des queeren Films „Pride“ im Garten einer Kultur-Stiftung im Stadtteil Kadıköy „sehr viele“ Menschen festgenommen worden. Das berichtet die türkische LGBTI-Organisation Kaos GL. Eine genaue Zahl der Festgenommenen nannte die Organisation nicht.

Die zuständige Bezirksverwaltung von Kadıköy, die in der Hand der islamisch-konservativen AKP von Präsident Recep Tayyip Erdoğan ist, hat die Vorführung zuvor verboten. Die Filmvorführung verstoße gegen die „allgemeine Moral“ und könnte Unmut in der Gesellschaft hervorrufen, so die Begründung.

Doch davon wollten sich die Veranstalter:innen nicht einschüchtern lassen: Sie gaben nach dem Verbot eine Erklärung ab, dass sie dem Verbot nicht Folge leisten wollten. Allerdings: Neben Besucher:innen kam auch die Polizei. Sie verhinderte die Vorführung des Films und nach zahlreiche Teilnehmer:innen mit.

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LGBTI-Community in der Türkei unter Druck

Die türkische LGBTI-Community leidet seit Jahren unter dem islamisch-konservativen Kurs, der unter Erdoğan verfolgt wird. Im aktuellen Präsidentschaftswahlkampf hat sich der Präsident seine Wiederwahl auch mit verbalen Angriffen auf die queere Community gesichert.

Auch wurde die Istanbul Pride, die zuvor jahrelang ohne Vorkommnisse stattfinden konnte, verboten, seit die AKP an der Macht ist. Aktivist:innen versuchen trotzdem, Sichtbarkeit zu zeigen – und machen dabei oft mit Schlagstöcken und Tränengas Bekanntschaft. Dieses Jahr soll die Istanbul Pride am 18. Juni stattfinden.

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