Donnerstag, 2. Mai 2024
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Grüne Abgeordnete Faika El-Nagashi bei trans-feindlicher Kundgebung

Erneut sorgt die Grüne Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi für Irriationen bei der LGBTI-Community: Die offen lesbische Politikerin war am Samstag bei einer trans-feindlichen Kundgebung in Wien.

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Am Samstag fand vor der Votivkirche eine Demonstration unter dem Titel „Let Women Speak“ statt. Was wie eine normale feministische Veranstaltung klingt, birgt aber einiges Konfliktpotenzial. Denn organisiert hat die Veranstaltung die umstrittene britische Aktivistin Kellie-Jay Keen-Minshull alias Posie Parker.

Die Organisatorin scheut auch nicht den Kontakt zur extremen Rechten

Die selbsternannte Frauenrechtlerin Parker erkennt trans Frauen nicht als Frauen an. Sie vertritt einen Trans-ausschließenden Feminismus (TERF), so die Kritik – nicht nur aus der Community. Dabei scheut sie auch nicht vor Auftritten bei rechten YouTubern zurück oder lobt sie öffentlich.

Die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) hat deshalb etwa hundert Meter entfernt eine deutlich größere Gegendemonstration mit Musik, Reden und Drag-Perfomances organisiert.

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Beobachtern zufolge hielt El-Nagashi bei der Kundgebung eine Rede

Unter den Teilnehmenden der trans-feindlichen Veranstaltung, bei der auch Sprüche wie „Wir sind nicht queer“ zu lesen waren, war auch die Berliner Biologie-Doktorandin Marie-Luise Vollbrecht, die wegen eines abgesagten Vortrages über Zweigeschlechtlichkeit zu einschlägiger Prominenz kam. 

Die Grüne Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi, die in letzter Zeit immer wieder durch trans-kritische Kommentare aufgefallen ist. Bei der Demonstration hielt die Beobachtern zufolge eine Rede, die mit dem Satz „I used to be there“ und einer Handbewegung in Richtung quererem Gegenprotest begann.

El-Nagashi war wegen ihrer Meinung zu trans Themen im September vom dritten Kongress der EuroCentralAsian Lesbian Community (EL*C) in Budapest ausgeladen worden. Daraufhin nahm sie eine Einladung der „LGB Alliance“ an, die wegen ihrer Ablehnung von trans Menschen oft als Hassgruppe eingestuft wird.

Dem „Kurier“ sagte sie, sie wollte sich „vor Ort ein Bild machen“

Ihre Teilnahme bei „Let Women Speak“ erklärte sie gegenüber dem Kurier : „Ich wollte mir vor Ort ein Bild machen. Meine Anwesenheit war eine Unterstützung für die Debatte an sich und für eine Politik, die für eine resiliente und offene Gesellschaft einsteht.“

Doch diese Erklärung dürfte nicht jede in der Partei zufriedenstellen. Die Wiener Gemeinderätin Viktoria Spielmann zitierte als Reaktion auf die Veranstaltung jenen Teil des Grünen Grundsatzprogramms, in dem sich die Partei explizit für die Rechte von trans Personen ausspricht – und „das ändert auch nicht der Besuch einer einzelnen Abgeordneten auf einer transfeindlichen Demo“, wie sie betonte.

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