Samstag, 27. April 2024
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Schwulen Tänzer erstochen: 17-Jähriger stellt sich der Polizei

Weil er an einer Tankstelle zu Musik von Beyoncé tanzte, wurde in New York ein schwuler Tänzer erstochen. Nun wurde ein Tatverdächtiger verhaftet. Die Polizei geht von einem Hassverbrechen aus.

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Es war am 29. Juli, als der 28 Jahre alte O’Shae Sibley an einer Tankstelle im New Yorker Stadtteil Brooklyn an einer der Zapfsäulen zu Beyoncé „Renaissance“ gevoguet hat. Vogueing ist ein Tanzstil, der sich in den 1980er Jahren in einem Teil der schwulen Subkultur New Yorks, der Ballroom-Szene, entwickelt hat.

Die Männer meinten, mit dem Tanzen würde Sibley sie als Muslime beleidigen

Daraufhin soll eine andere Gruppe junger Männer den schwulen Profi-Tänzer und seine Begleiter angepöbelt haben, dabei sollen auch schwulenfeindliche Kommentare gefallen sein. Einem Zeugen zufolge meinten die Männer, Sibleys Verhalten würde sie als Muslime beleidigen. 

Das Video einer Sicherheitskamera zeigt, wie sich die beiden Gruppen einige Minuten lang stritten. Der Streit war eigentlich schon zu Ende, als Sibley und ein Freund plötzlich zurückkehrten und einen der jungen Männer konfrontierten, der die Szene offenbar mit seinem Handy gefilmt hatte.

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Auch der Bürgermeister ist sich sicher: Es war ein Hassverbrechen

Das Video zeigt, wie Sibley dem Jugendlichen folgt und sich dann auf ihn stürzt. Dann verschwinden sie aus dem Blickfeld der Kamera. Kurz darauf läuft der 28-Jährige rückwärts ins Bild, untersucht seine Seite und bricht auf dem Bürgersteig zusammen. Er erliegt seinen Verletzungen noch am Tatort.

Für Otts Pena, einen der Freunde von O’Shae Sibley ist klar: Der Tänzer musste sterben, weil er schwul war und „er sich für seine Freunde einsetzte“, wie Pena in einem Facebook-Video sagt. Auch Bürgermeister Eric Adams, ein ehemaliger Polizist, ist such sicher: Sibleys Eltern haben ihr Kind „durch etwas verloren, das eindeutig ein Hassverbrechen war“.

Auch Beyoncé gedachte O’Shae Sibley

Die Tat hat weite Teile Amerikas bewegt – bis hin zu Superstar Beyoncé. Sie zeigte sich ebenfalls bestürzt über den Vorfall und änderte das Titelbild ihrer Website, um dem Tänzer zu gedenken. „Rest in Power O’Shae Sibley“, schrieb sie.

Nun hat die Polizei von New York City einen 17-jährigen Schüler aus Brooklyn verhaftet. Er soll Sibley sein Messer in den Brustkorb gerammt und ihn so getötet haben. Der junge Mann, der sich selbst gestellt hat. befindet sich in Polizeigewahrsam. 

Der Tatverdächtige stellte sich freiwillig

Die New Yorker Polizei betrachtet die Tat als Hassverbrechen, den bisherigen Ermittlungen zufolge gibt es keine Mittäter:innen. Ob der 17-Jährige nach Erwachsenenstrafrecht behandelt wird, steht noch nicht fest.

Unterdessen haben hunderte Menschen eine Mahnwache am Tatort abgehalten, um dem Tänzer zu gedenken. Plakate ermutigten Menschen, „zu voguen als Akt des Widerstands“. Videos zeigen, wie hunderte Menschen bei der Mahnwache in bester queerer Manier zu Beyonces „Renaissance“ tanzen.

Sibleys Begräbnis soll am Dienstag in seiner Heimatstadt Philadelphia stattfinden. 

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