Wie am Donnerstag auf den Social-Media-Accounts von „Drag Race Germany“ bekanntgegeben wurde, wird die erste Staffel von der Berliner Drag Queen Barbie Breakout und dem Kölner Aktivisten Gianni Jovanovic moderiert.
Barbie Breakout: Der Name ist Programm
„Diese Dragqueen-Legende ist bereit auszubrechen und der Name ist Programm“, meint „Drag Race Germany“ zu der Entscheidung. Und wirklich: Barbie Breakout hat sich in den letzten Jahren weit über die Grenzen der Drag-Community einen Namen als Entertainerin, Podcastern und Autorin gemacht.
So nähte sie sich etwa 2013 aus Protest gegen die Verfolgung der LGBTI-Community in Russland die Lippen zu. In der RTL+-Serie „The Diva in me“ wirkte sie ebenso mit wie in der Dokumentation „Hass gegen Queer“, die in der ARD gezeigt wurde.
Unterstützung bei „Drag Race Germany“ gibt’s von Gianni Jovanovic
Unterstützung bekommt Barbie Breakout bei „Drag Race Germany“ vom 44 Jahre alten Kölner Aktivisten und Autor Gianni Jovanovic. „So die Katze ist aus dem Sack. Schickt mir Liebe. Ich brauche Tonnen davon“, kommentierte er die offizielle Ankündigung.
Jovanovic ist einer der wenigen queeren Rom:nja-Aktivisten. Er wuchs in einer Rom:nja-Familie auf und musste mit 14 Jahren eine Frau heiraten. Mit 24 Jahren brach er schließlich als zweifacher Vater aus der Großfamilie aus. Heute ist er mit einem Mann verheiratet und setzt sich sowohl für die Rechte von Rom:nja als auch queeren Menschen ein.
Bei den Kandidatinnen brodelt die Gerüchteküche
Wer beim Match um den Titel „Germany’s Next Drag Superstar“ mit dabei ist, hat „Drag Race Germany“ noch nicht bekanntgegeben – auch, wenn die Gerüchteküche heiß brodelt: Der Webseite Dragbible zufolge könnte aus Österreich Pandora Nox bei „Drag Race Germany“ dabei sein, aus Deutschland werden unter anderem Yvonne Nightstand, Kelly Heelton oder Lélé Cocoon genannt. Außerdem sei mit weiteren Drags wie Loreley Rivers aus Deutschland oder Tessa Testicle aus der Schweiz zu rechnen.
Bereits im letzten August wurde in Deutschland nach Kandidaten gesucht. Die Show wurde in den letzten Wochen in Kolumbien produziert, wo die Produktionsfirma „World of Wonder“ ein Produktionszentrum aufgebaut hat. Auch die „Drag Race“-Versionen für Mexiko und Brasilien wurden dort gedreht. Die mexikanische Version startete am 22. Juni, die brasilianische soll am 30. August online gehen.
„Drag Race Germany“ gibt es exklusiv auf Paramount+
Die lang ersehnte erste Staffel der deutschsprachigen „Drag Race“-Version ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz ab 5. November exklusiv auf dem Streaming-Service Paramount+ zu sehen. In anderen Teilen der Welt ist die über die Webseite von „World of Wonder“ abrufbar.
Seit 13 Jahren setzt Ru Paul mit dem „Drag Race“ Standards, wenn es um diese Kunstform geht. Die Teilnehmerinnen kämpfen in Challenges, etwa für das beste Outfit oder das perfekte Playback, um die Gunst der prominenten Jury – im Original auch von RuPaul herself.
Ohne „Drag Race“ würde es die moderne Drag-Kultur wahrscheinlich nicht geben
Für viele Drag Queens war die Show ein Sprungbrett – etwa für Bianca del Rio, Courtney Act, Trixie Mattel oder Bob the Drag Queen. Auch gesellschaftliche Veränderungen formten die Show: So haben sich einige der Kandidatinnen während oder nach der Show als trans oder nicht-binär geoutet, mit Gottmik in Staffel 13 gab es auch den ersten trans Mann als Kandidatin.
„RuPaul’s Drag Race“ ist mit 27 Preisen die Reality-Competition-Serie mit den meisten Emmy-Auszeichnungen der Geschichte.