Samstag, 27. April 2024
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PrEP könnte in Österreich schon bald kostenlos werden

Alle Parteien mit Ausnahme der FPÖ setzen sich dafür ein, dass der Zugang zur HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) kostenlos wird. Ein entsprechender Entschließungsantrag soll in der nächsten Plenarsitzung eingebracht werden.

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Anlässlich des heutigen Welt-Aids-Tages haben ÖVP, SPÖ, Grüne und NEOS einen gemeinsamen Entschließungsantrag präsentiert, mit dem der Zugang zur HIV-Prä-Expositionsprophylaxe (PrEP) kostenlos werden soll. Außerdem soll das Test- und Beratungsangebot ausgebaut werden. Der Antrag soll bei der nächsten Plenarsitzung des Nationalrats eingebracht werden.

Die PrEP ist bei richtiger Anwendung gleich sicher wie ein Kondom

Bei der PrEP handelt es sich um ein Medikament, das HIV-negative Personen, die einem erhöhten Ansteckungsrisiko ausgesetzt sind, vorbeugend einnehmen. Bei richtiger Einnahme verringert die PrEP das Risiko, sich mit dem HI-Virus zu infizieren, um 99 Prozent und ist damit gleich sicher wie das Kondom.

In Australien hat der flächendeckende Einsatz der PrEP, zusammen mit mehr HIV-Testungen und Therapie als Prävention dazu geführt, dass man kurz davor steht, von einer Eliminierung der HIV-Übertragungen zu sprechen. „Diesen Erfolg könnten wir in Österreich auch haben“, so Andrea Brunner, Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.

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Expert:innen fordern seit Jahren einen Gratis-Zugang zur PrEP

Im günstigsten Fall kostet das Medikament für die PrEP im Monat etwa 50 Euro, die selbst bezahlt werden müssen. Dazu kommen aber regelmäßige Untersuchungen bei einem HIV-Spezialisten oder einer -Spezialistin, die ebenfalls aus der eigenen Tasche bezahlt werden müssen. 

Damit wird eine langjährige Forderung der österreichischen Aids-Hilfen umgesetzt. Auch eine vom Gesundheitsministerium beauftragte Evaluierung des Austrian Institute für Health Technology Assessment (AIHTA) bestätigt den Nutzen einer kostenfreien PrEP.

Zuletzt hatte sich auch Andreas Huss, Obmann der Österreichischen Gesundheitskasse, für einen leichteren Zugang zur PrEP eingesetzt. Es wäre an der Zeit, „den niederschwelligen Zugang zur Prä-Expositionsprophylaxe genau zu prüfen und innovative Finanzierungsformen zu finden“, so Huss.

HOSI Wien: Der „niederschwellige Zugang“ ist ein „Game Changer“

Brunner sieht in dem Entschließungsantrag „ein besonders wichtiges Signal“: „Dieser Antrag ist der richtige Schritt, damit wir hoffentlich bald die PrEP auch wirklich für alle für HIV vulnerablen Gruppen niederschwellig und kostenfrei zur Verfügung haben“, so die Geschäftsführerin der Aids Hilfe Wien.

Auch die HOSI Wien begrüßt den Entschließungsantrag: „Ein kostenloser und niederschwelliger Zugang zu PrEP ist ein Game-Changer“, erklärt Obfrau Ann-Sophie Otte: „In der Jugendarbeit der HOSI Wien sehen wir seit Jahren das Problem, dass sich junge queere Menschen dieses Medikament oft nicht leisten können.“

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