Samstag, 27. April 2024
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Segnung schwuler und lesbischer Paare: Widerstand aus Afrika

In Europa wurde die Entscheidung des Vatikans, schwule und lesbische Paare segnen zu können, weitgehend wohlwollend aufgenommen. Anders sieht es in Afrika aus.

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In Nigeria, dem Land mit den meisten Katholiken in Afrika, werden gleichgeschlechtliche Paare aus künftig nicht von der römisch-katholischen Kirche gesegnet werden. Das hat die Bischofskonferenz von Nigeria am Donnerstag klargestellt.

In Nigeria gibt es „keine Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften zu segnen“

In einer Erklärung von Bischof Lucius Iwejuru Ugorji, dem Vorsitzenden der Bischofskonferenz, heißt es, die vatikanische Grundsatzerklärung ändere die römisch-katholische Lehre über die Ehe nicht. Deshalb gebe es „keine Möglichkeit, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften oder Betätigungen zu segnen“.

Eine Segnung gleichgeschlechtlicher Paare würde „gegen Gottes Gesetz, die Gesetze unseres Landes, die Lehren der Kirche und das kulturelle Empfinden unseres Volkes gehen“, heißt es in dem Dokument weiter. In dem Land leben mehr als 30 Millionen Katholiken in 47 Bistümern.

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Gleichgeschlechtliche Handlungen sind in Nigeria verboten und werden in den christlich dominierten Provinzen mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft. Im islamisch dominierten Norden des Landes droht Lesben und Schwulen die Todesstrafe nach der Scharia.

Auch Malawi, Sambia und Benin lehnen die Segnungen ab

Bereits zuvor hatten die deutlich kleineren Bischofskonferenzen von Malawi und Sambia ähnlich lautende Erklärungen veröffentlicht. Die Bischöfe von Malawi weisen darauf hin, „dass aus pastoralen Gründen Segnungen jeglicher Art und für jede Art von gleichgeschlechtlichen Verbindungen in Malawi nicht erlaubt sind“.

Im westafrikanischen Benin geht die Bischofskonferenz sogar in die Offensive. „Homosexualität widerspricht seit der Erschaffung der Welt dem Willen Gottes“, heißt es in einer Stellungnahme, die kurz vor der vatikanischen Erklärung veröffentlicht wurde. Die Kirche lehne „Homosexualität oder die dauerhafte Verbindung zwischen zwei Menschen des gleichen Geschlechts ab“.

Die Bistümer haben damit auf eine Grundsatzerklärung des vatikanischen Glaubensdikasteriums reagiert. Dieses hatte am Montag überraschend festgestellt, dass eine Segnung gleichgeschlchtlicher und wiederverheirateter Paare durch Geistliche möglich sei, sofern eine Verwechslung mit dem Ehesakrament konsequent vermieden werde. In vielen europäischen Ländern, darunter auch in Österreich, wurde diese Kursänderung hingegen positiv aufgenommen.

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