Samstag, 27. April 2024
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Chef des VfB Stuttgart kann sich Fußballer-Outing vorstellen

Aktive Fußballprofis könnten sich schon bald in der Öffentlichkeit outen. Das kann sich zumindest Alexander Wehrle, offen schwuler Vorstandschef beim VfB Stuttgart vorstellen.

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In absehbarer Zeit könnte es erste öffentliche Coming-outs von aktiven schwulen oder bisexuellen Fußballprofis geben. Das glaubt zumindest Vorstandschef Alexander Wehrle vom Bundesligisten VfB Stuttgart. Grund dafür sind die Fortschritte, die der Profi-Fußball im Bereich Diversität gemacht hat.

In den letzten Jahren sei „viel vorbereitet worden“, ist Wehrle überzeugt

Hier sei das Bemühen von Verbänden, Vereinen und Fangruppen „klar zu erkennen“, so der offen schwul lebende VfB-Chef gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa): „Ich glaube, es ist hierzulande in den letzten Jahren viel vorbereitet worden für das Coming-out eines aktiven Profifußballers.“

Das Coming-out eines Fußballprofis sei allerdings „eine ganz individuelle Entscheidung“, zu der er zwar „ermutigen“, sie „aber niemals von einem Betroffenen einfordern“ würde. Sollte ein Spieler damit auf ihn zukommen, würde er ihm „positiv zusprechen, die Mannschaft informieren und dann auch die Medienvertreter entsprechend sensibilisieren.“

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Wehrle hält ein Gruppen-Coming-out für möglich

Er sei sich sicher, dass es in den nächsten Jahren zu so einem Coming-out kommen würde – „vielleicht nicht von einer einzelnen Person, aber von einer Gruppe“, fügt der Wehrle hinzu. Zuletzt hatte der offen schwule Ex-Jugendnationalspieler Marcus Urban eine solche Option auf den Tisch gebracht.

Wenn es nach dem 44-Jährigen geht, sollen Medien „gerne einen Tag lang darüber berichten können“, er möchte sie aber dahingehend sensibilisieren, dass sie das Coming-out eines Fußballprofis „eben nicht ewig ausschlachten sollten“.

Vor zehn Jahren outete sich Thomas Hitzlsperger

Am 8. Jänner jährt sich auch das Coming-out des ehemaligen deutschen Nationalspielers und VfB-Vorstandschefs Thomas Hitzlsperger zum zehnten Mal. Er hatte sich 2014 nach dem Ende seiner aktiven Laufbahn öffentlich als schwul geoutet und damals für große Aufregung gesorgt.

Er sagte in einem Interview mit der Zeit, er wollte mit seinem Schritt „die Diskussion über Homosexualität unter Profisportlern voranbringen“. Am Ende seiner Karriere habe er das Gefühl, dass „ein guter Moment“ für das öffentliche Coming Out gekommen sei.

Offen schwule Fußballer sind noch immer eine Seltenheit

Derzeit gibt es nur einen offen schwulen Profi-Fußballer in den europäischen Top-Ligen: Der Tscheche Jakub Jankto, derzeit beim italienischen Erstligisten Cagliari unter Vertrag, hatte sich im Februar 2023 in einem Video als schwul geoutet

„Ich bin homosexuell – und ich möchte mich nicht länger verstecken“, begann er den 45-sekündigen Clip. Er wolle sein Leben in Freiheit führen, „ohne Angst, ohne Vorurteile, ohne Gewalt, aber mit Liebe“, so der Nationalspieler damals.

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