Samstag, 27. April 2024
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Brandanschlag auf Homosexuellen-Mahnmal: 63-Jähriger nun vor Gericht

Mehrere zum Teil homosexuellenfeindliche Brandanschläge hat es im letzten Jahr in Berlin gegeben. Jetzt muss sich deshalb ein 63-Jähriger vor Gericht verantworten.

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Wegen Volksverhetzung, versuchter schwerer Brandstiftung und Sachbeschädigung muss sich ab heute ein 63 Jahre alter Mann vor dem Berliner Landgericht verantworten. Ihm werden insgesamt 13 Taten zwischen Jänner und August 2023 zur Last gelegt.

Nur weil die Flasche herunterfiel, ist der Brandanschlag misslungen

Er hatte unter anderem am 12. August 2023 mit einer Flasche Lampenöl einen Brandanschlag auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen im Berliner Tiergarten verübt und am Tatort ein homosexuellenfeindliches Flugblatt hinterlassen. Weil die Flasche herunterfiel, ist die Flamme erloschen.

Am selben Tag hatte der 63-Jährige auch eine zur Bücherbox unweit des Deportationsmahnmals „Gleis 17“ am Bahnhof Grunewald in Brand gesetzt und so zerstört. Zwei Tage danach soll er einen Brandanschlag auf einen Verein lesbischer Frauen verübt haben. Dort hielt sich der Schaden in Grenzen, das das Feuer von selbst erlosch.

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Außerdem soll der 63-Jährige mehrmals Wahlplakate verschiedener Parteien zerstört oder beschmiert haben. Kurz nach den Brandanschlägen soll er muslim-feindliche Zettel an eine Moschee und andere Einrichtungen gehängt haben. Mitte August wurde der Mann festgenommen, der Polizei gegenüber soll er die Taten zugegeben haben.

Der 63-Jährige befindet sich seit zwei Monaten im Maßregelvollzug

Vor Gericht gab der 63-Jährige die drei Brandanschläge ebenfalls zu. Die Bücher habe er verbrennen wollen, so der Frührentner. Die weiteren Taten seien mit wenig Lampenöl erfolgt und „symbolisch“ gewesen, so der Beschuldigte.

Seit zwei Monaten befindet sich der Mann im Maßregelvollzug. Die Staatsanwaltschaft strebt eine Unterbringung des Angeklagen in einem psychiatrischen Krankenhaus an. Er leide unter einer wahnhaften Störung, heißt es in der Antragsschrift der Staatsanwaltschaft. Der Prozess soll am 30. Jänner fortgesetzt werden.

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