Samstag, 27. April 2024
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Nach Privat-Porno im US-Kapitol: Ermittlungen eingestellt

Schwuler Sex in einem der bekanntesten Säle des US-Kapitols - diese Meldung machte im Dezember international Schlagzeilen. Nun liegt der Ermittlungsbericht der Kapitolpolizei vor - und gibt Entwarnung.

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Es ist ein verschwommenes Video, das im Dezember in diversen WhatsApp-Gruppen schwuler US-Parlamentarier kursiert – und über ein rechtes Internet-Portal den Weg an die Öffentlichkeit findet. Es zeigt zwei junge Männer, die miteinander Sex haben – und das in Hart 216, in einem der wichtigsten Räume des Capitols.

Für Erzkonservative war der Sex im Kapitol schlimmer als ein versuchter Staatsstreich

Schnell empört sich die politische Rechte: Fox-News-Moderator Jesse Waters nannte die heimliche Nummer sogar „schlimmer als den 6. Jänner“ – gemeint ist der Sturm auf das Kapitol durch Anhänger von Donald Trump, bei dem fünf Menschen getötet und mehr als hundert Polizist:innen verletzt wurden.

Und bald weiß man auch, wer die beiden Akteure sein sollen: Der 24 Jahre alte Aidan Maese-Czeropski, Assistent des Demokratischen Senators Ben Cardin, und ein deutscher Politikwissenschafts-Student, der gerade in Washington ein Austauschjahr gemacht hat.

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Es gibt „derzeit keine Beweise für ein Verbrechen“

Die Kapitolpolizei leitete wegen des Vorfalls eine Untersuchung ein – und das Ergebnis ist eher dürftig: Es gebe „derzeit keine Beweise für ein Verbrechen“, heißt es in einer offiziellen Erklärung, man sei aber weiterhin „bereit, neue Beweise zu prüfen, falls welche ans Licht kommen.“

Man habe nach Rücksprache mit „Staatsanwälten auf Bundes- und lokaler Ebene“ und eine „umfassenden Untersuchung und Prüfung möglicher Anklagepunkte“ festgestellt, dass wahrscheinlich die Richtlinien des Kongresses verletzt wurden – aber „keine Beweise dafür vorliegen, dass ein Verbrechen begangen wurde.“

Die „Hauptdarsteller“ haben geschwiegen

Das liegt auch am Schweigen der beiden Beteiligten. Diese seien „nicht kooperativ“ gewesen, heißt es im Bericht. Maese-Czeropski, dessen Name in dem Bericht nicht genannt wird, habe „von seinem im fünften Verfassungszusatz garantierten Recht, die Aussage zu verweigern, Gebrauch gemacht und sich geweigert, mit uns zu reden“.

Konsequenzen hatte das Schäferstündchen für den 24-Jährigen trotzdem. Einen Tag, nachdem das Video öffentlich wurde, verlor dieser seinen Job bei Senator Cardin, der davon persönlich enttäuscht war. „Es ist ein Vertrauensbruch. Es ist eine tragische Situation, die viel Ärger und Frustration hervorgerufen hat“, sagte dieser später über den Vorfall.

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