Der Kampf zwischen FPÖ und BZÖ wird nach der wahrscheinlichen Rückkehr Jörg Haiders in die Bundespolitik immer härter: So streut die FPÖ in einigen Presseaussendungen wieder Gerüchte über eine angebliche Homosexualität des Kärntner Landeshauptmannes.
In Pressemitteilung erinnert FPÖ-Generalssekretär Harald Vilimsky an die Disco-Fotos des Landeshauptmannes und meint, Haider vergnüge sich „nicht nur im Tollhaus mit Knaben“, sondern lasse „wieder einmal seine Püppchen tanzen“. Generalsekretär Gerald Grosz und der stellvertretende Parteiobmann Stefan Petzner gehören laut Vilimsky zu den letzten, die Jörg Haider – eindeutig zweideutig – „die Stange halten“. Zu Gerüchten, der katholisch-konservative Ex-FPÖ-Dobermann Ewald Stadler könnte zum BZÖ wechseln, meint Vilimsky, dessen „übertriebenes Auftreten gegen Homosexualität“ sei vielleicht nur „eine Nebelgranate gewesen, um seine Nähe zu Haider zu vertuschen“. Einzig: Stadler hat sechs Kinder.
Das Gerücht, Haider sei schwul, hält sich seit Jahren. Konkrete Anhaltspunkte wurden dafür noch nie präsentiert. Haider hat eine Frau, mehrere Töchter und sich niemals geoutet oder auch nur entsprechende Andeutungen gemacht.
Die Tageszeitung „Österreich“ nannte die Pressemitteilungen einen „Sex-Angriff auf Haider“. Woraufhin die FPÖ aggressiv zurückrudert: In einer eigenen Presseaussendung relativiert Vilimsky und stellt fest, dass er „in seiner den Fellnerschen Verzerrungen zugrundeliegenden Aussendung keinem der genannten Politiker Homosexualität vorwirft“ und gegen diese Behauptungen den Rechtsweg beschreiten will.
Die Hintergründe der FPÖ-Attacken auf Haider sind leicht zu durchschauen: Das BZÖ und Haider sollen für minderheitenfeindliche Wählergruppen so unattraktiv wie möglich werden – schließlich fischen beide Parteien am rechten Rand um Stimmen, Haider als BZÖ-Spitzenkandidat könnte der FPÖ ein Ergebnis jenseits der 20 Prozent kosten.