Dienstag, 30. April 2024
HomeNewsPolitikBerliner Mahnmal: Alle Parteien verurteilen Anschlag

Berliner Mahnmal: Alle Parteien verurteilen Anschlag

Meistgelesen

Neu auf GGG.at

In Deutschland haben Politiker aller Parteien die Beschädigung des Berliner Mahnmals für die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen scharf verurteilt.

„Eine solche Tat ist Ausdruck von großer Intoleranz und Menschenverachtung zugleich“, erklärte Kulturstaatsminister Bernd Neumann von der konservativen CDU. Der offen schwule Bürgermeister Klaus Wowereit nahm an der offiziellen Mahnwache teil. Es gelte Gesicht zu zeigen gegen diesen „Akt von Intoleranz und Homophobie“, erklärte der SPD-Politiker. An dieser vom Lesben- und Schwulenverband (LSVD) organisierten Mahnwache haben Montag abend rund 250 Menschen teilgenommen.

Unbekannte hatten am Wochenende ein Sichtfenster des Mahnmals zerschlagen, durch das eine Filmschleife mit Kuss-Szenen zweier Männer zu sehen ist. Die Hintergründe der Tat waren am Montag noch unklar.

- Werbung -

Kulturstaatsminister Neumann versprach, der Schaden würden so schnell wie möglich behoben. „Über die strafrechtliche Verfolgung und die mögliche Verbesserung von Sicherheitsmaßnahmen hinaus sind wir aufgerufen, uns auch inhaltlich mit solchen Vorgängen auseinander zu setzen und uns für mehr Toleranz und Respekt vor der Würde des anderen in unserer Gesellschaft zu engagieren“, erklärte der CDU-Politiker.

Klare Worte kamen auch von Klaus Wowereit: „Ein Anschlag auf dieses Mahnmal ist eindeutig gegen Homosexuelle gerichtet – das lässt sich sagen, ohne dass man weitere polizeiliche Ermittlungen abwarten muss“, sagte der Regierende Bürgermeister Berlins.

Wowereit geht davon aus, dass die Polizei alles Notwendige unternehme, um die Täter dingfest zu machen. Da ein politischer Hintergrund nach wie vor nicht ausgeschlossen werden kann, hat auch der deutsche Staatsschutz Ermittlungen aufgenommen.

Der LSVD fordert unterdessen einen Aktionsplan gegen Homophobie. „Berlin hat in den vergangenen Wochen eine Gewaltserie gegen Schwule und Lesben erlebt“, so LSVD-Sprecher Günter Dworek: „Es ist dringend notwendig, die gesellschaftlichen Anstrengungen gegen Homosexuellenfeindlichkeit deutlich zu verstärken: in Schule und Jugendarbeit, in der Integrationspolitik, bei der Gewaltprävention. Antihomosexuelle Gewalt muss endlich auf allen politischen Ebenen ernst genommen werden“, erklärte Dworek.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner