Dienstag, 30. April 2024
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Linzer Schwimmer Dominik Koll outet sich

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Der Linzer Schwimmer Dominik Koll hat sich öffentlich geoutet. In einem Interview mit den Oberösterreichischen Nachrichten spricht der EM-Dritte erstmals über seine Homosexualität, seinen Freund und Händchenhalten auf der Linzer Landstraße.

„Klischees stimmen nicht“

„Ich bin ein Sportler – und ich bin schwul“, macht der 28-Jährige gleich zu Beginn des Interviews klar. Mit seinem Outing möchte er Vorurteile abbauen. „Klischees, dass Schwule feminin, nicht stark und hart sind, stimmen einfach nicht. Für manche in unserer Gesellschaft gilt: nur der, der Bier trinkt und der Fußball spielt, ist maskulin. Glauben Sie mir: Ich bin in beidem ziemlich gut.“ Als Heeressportler hatte Koll den Rang eines Korporals.

Nun möchte er ein Vorbild für junge Lesben und Schwule sein: „Es gab Zeiten, in denen ich gehänselt worden bin. Ich bin mir sicher: hätte ich schwule Vorbilder in Sport und Politik gehabt, wäre es leichter gewesen“, so der Schwimmer.

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Nachholbedarf in der Heimat

Es könne nicht sein, dass „dass sich die Hälfte der Leute auf der Linzer Landstraße umdreht, wenn ein Homo-Pärchen händchenhaltend an ihnen vorbeigeht“, so Koll weiter. Er lebt seit zwei Jahren in New York, wo es kein Problem ist, wenn er mit seinem Freund Hand in Hand spazieren geht. Seit einem Jahr hat er eine Beziehung mit angehenden Rechtsanwalt. Er selbst studiert Wirtschaft an der renommierten Columbia-Universtiy.

Als homosexuelles Paar lebt es sich in den USA leichter als in Österreich: Elf Bundesstaaten haben bereits die Ehe geöffnet. „Deshalb haben sich zuletzt auch viele Sportler und Prominente geoutet, sie wollen Gleichberechtigung“, glaubt Koll.

Möchte wieder zu Olympia nach Rio

Das sportliche Ziel von Dominik Koll sind die EM 2014 und Olympia 2016. Dort ist er bereits zweimal gestartet. Bei der WM 2007 verpasste er den Finaleinzug über 200 Meter Freistil um eine einzige Hundertstel Sekunde. Bei der EM 2008 holte er in der Staffel mit Markus Rogan, David Brandl und Dinko Jukic Bronze.

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