Sonntag, 19. Mai 2024
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Haus beschmiert, Reifen zerstochen: Schwulenhasser in Berlin unterwegs

Nun sucht die Polizei nach dem unbekannten Täter

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Einen besonders empörenden Fall von Schwulenhass hat es in der Nacht zum Montag in Berlin gegeben: Im Ortsteil Schmargendorf, einem Teil von Charlottenburg-Wilmersdorf, haben Unbekannte auf einem Grundstück ein Auto und eine Hausmauer beschädigt und besprüht.

Schwere Sachbeschädigung am Wagen, Schmierereien am Haus des Opfers

Am Mercedes des 60-Jährigen wurde die Motorhaube mit schwulenfeindlichen Parolen beschmiert, das Beifahrerfenster eingeschlagen und drei der Reifen wurden zerstochen. Auch das Wohnhaus des Mannes wurde homophob beschmiert. Nähere Informationen über die verwendeten Begriffe machte die Berliner Polizei nicht.

Als der Mann am Montag in der Früh die Schmierereien und Beschädigungen sah, rief er sofort die Polizei und erstattete Anzeige. Seinen Angaben zufolge muss die Tat zwischen Sonntag, 23.00 Uhr und Montag, 9.00 Uhr stattgefunden haben. Ob es Hinweise auf mögliche Täter gibt, hat die Polizei nicht bekanntgegeben. Die weiteren Ermittlungen hat, wie bei allen Hassverbrechen, der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin übernommen.

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Die Berliner Polizei geht mit LGBT-feindlichen Straftaten offen um

Berlin ist die einzige Großstadt im deutschsprachigen Raum, die Verbrechen gegen sexuelle Minderheiten auch in ihren Pressemitteilungen extra ausschildert. Und derer werden es immer mehr: Im Jahr 2018 hat das Anti-Gewalt-Projekt Maneo in Berlin 382 Übergriffe auf sexuelle Minderheiten gezählt, um 58 mehr als im Jahr zuvor.

Auch die Berliner Polizei meldete im letzten Jahr mit 225 Anzeigen einen neuen Höchststand, das sind 54 mehr als im Jahr zuvor. Davon konnten 47 Prozent aufgeklärt werden – ein Anstieg zu 2017, wo die Aufklärungsrate bei 42 Prozent lag. Durch unterschiedliche Zählweisen können die Daten von Maneo und der Polizei nicht direkt verglichen werden.

Wer Opfer von Hasskriminalität wird, kann auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben. Außerdem gibt es bei der Berliner Polizei zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Sie sind unter der Telefonnummer +49(0)30 /4664 979 444 erreichbar. Beim schwulen Anti-Gewalt-Projekt Maneo können LGBTI-feindliche Straftaten aus Berlin über die Webseite oder das Überfalltelefon unter der Nummer +49/(0)30 /216 33 36 (täglich von 17 bis 19 Uhr) gemeldet werden.