Freitag, 26. April 2024
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400.000 Dollar Entschädigung für schwulenfeindliche Polizeigewalt

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Die Stadtverwaltung der texanischen Stadt Fort Worth will einem Opfer schwulenfeindlicher Polizeigewalt 400.000 Dollar außergerichtlichem Schadenersatz zahlen. Der Mann leidet heute noch immer an den Folgen des Polizeieinsatzes.

Die Polizei von Fort Worth hat im Juni 2009 eine Polizei- und Alkoholkontrolle in der Schwulenbar „Rainbow Lounge“ durchgeführt. Obwohl sich keiner der Gäste wehrte, gingen sie bei den Ausweiskontrollen extrem brutal vor: Einige wurden zu Boden gestoßen, andere wegen „öffentlicher Trunkenheit“ verhaftet und publikumswirksam in Handschellen abgeführt. Dabei wurde der 26-jährige Chad Gibson so schwer verletzt, dass er mit Kopfverletzungen wochenlang auf der Intensivstation versorgt werden musste.

Ein weiterer Besucher der „Rainbow Lounge“ erlitt bei der Razzia eine Schulterverletzung. Ihm bietet die Stadtverwaltung eine außergerichtliche Entschädigung von 40.000 Dollar an.

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Die Polizei stritt zunächst ab, dass die Verletzungen eine Folge ihrer Razzia gewesen seien. Sie behauptete, Gibson litt an einer Alkoholvergiftung. Als Videoaufnahmen, Fotos und Zeugenaussagen aber die Wahrheit ans Licht brachten, gab die Behörde Fehler zu und zog die Konsequenzen: Nach einer internen Untersuchung wurden neue Richtlinien für Alkoholkontrollen erlassen, zwei Beamte wurden entlassen.

In einer ersten Stellungnahme zeigt sich der Anwalt der beiden Männer zufrieden, dass die Stadtverwaltung eingesehen hat, dass eine Schadenersatzzahlung nötig ist. Ob die Höhe angesichts der Verletzungen angemessen sei, müsse aber noch diskutiert werden.

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