Samstag, 27. April 2024
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Schwule und lesbische Polizisten treffen sich in Frankfurt.

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Schwule und lesbische Polizisten fordern derzeit in Frankfurt am Main mehr Offenheit im Umgang mit Homosexualität. Denn noch immer würden würden homosexuelle Beamte in der Polizei diskriminiert – wenn auch nicht mehr so offensichtlich.

Das sagte der Bundesvorsitzende des deutschen Verbandes lesbischer und schwuler Polizeibediensteter (VelsPol), Thomas Ulmer, im Frankfurt. Dort findet noch bis Sonntag das 20. Bundesseminar der VelsPol mit etwa 100 Polizisten aus Deutschland und Österreich, wo die Gay Cops Austria für die Belange der schwulen und lesbischen Beamten eintreten, statt.

Homosexuelle Beamte werden noch immer benachteiligt

Gleichbehandlung stehe zwar im Gesetz, „aber das muss auch in die Köpfe“. Auch Vorgesetzte haben oft noch Vorurteile gegenüber homosexuellen Polizeibeamten: Die kann ich ja nicht zusammen auf Streife schicken“, heißt es immer wieder. Auch gibt es Angst vor Benachteiligung: Früher wurde oft die Beförderung von offen homosexuellen Beamten hinausgezögert. Karen Seiter vom VelsPol-Bundesvorstand meint, das sei immer noch so, aber der Nachweis sei schwierig.

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Die VelsPol setzt sich seit rund 20 Jahren für die Anliegen schwuler und lesbischer Polizisten ein. „Wir fühlen und zuständig für etwa 10 Prozent der Polizeibediensteten“, so Ulmer. Doch es ist nicht für alle leicht, zu ihrer sexuellen Orientierung zu stehen: Ulmer erzählt, dass sich viele Beamte mit ihm nicht im Büro treffen wollen, sondern andere Treffpunkte vorziehen. „Viele tun im Dienst so, als ob sie mich nicht kennen“, bestätigt auch der hessische Landesvorsitzende Peter Jüngling. Schätzungen zufolge outen sich etwa 30 Prozent der schwulen, lesbischen und bisexuellen Polizisten am Arbeitsplatz.

Kampf gegen Hass-Kriminalität

Ein weiteres Anliegen des Vereins ist der Kampf gegen Hasskriminalität gegenüber Lesben und Schwulen. Einer Studie zufolge würden 90 Prozent der Angriffe auf Homosexuelle, die wegen ihrer sexuellen Orientierung attackiert werden, nicht angezeigt. Die Opfer fürchten, dass sie von den Polizisten nicht verstanden werden. Dieses Thema müsse in der Ausbildung behandelt werden, fordert die VelsPol.

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