In Berlin-Schöneberg ist ein schwules Paar in der Nacht auf heute, Freitag, schwulenfeindlich beleidigt worden. Das berichtet die Berliner Polizei, die Vorfälle mit LGBTI-feindlichem Hintergrund regelmäßig öffentlich macht. Der mutmaßliche Angreifer konnte dieses Mal gestellt werden.
Die Männer waren unterwegs, als es zu einem Wortgefecht kam
Das Männer-Paar, 31 und 48 Jahre alt, war kurz vor 23 Uhr in der Akazienstraße unterwegs, als ein Mann aus einer Gruppe heraus das Paar schwulenfeindlich beleidigte. Es kam zu einem Wortgefecht. Ohrenzeugen kamen dem Paar zur Hilfe und alarmierten die Polizei. Daraufhin flüchtete der Pöbler.
Wenig später gelang es den Einsatzkräften, einen Verdächtigen mit Hilfe einer Personenbeschreibung zu finden. Es handelte sich um einen 21-Jährigen, der die ihm vorgeworfene Tat bestritt. Nach der Feststellung seiner Identität konnte er wieder gehen. Nähere Informationen über die Beteiligten gibt es nicht.
Staatsschutz hat Ermittlungen übernommen
Wie bei allen mutmaßlichen Hassverbrechen hat der Polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt Berlin die Ermittlungen übernommen. Wer in der deutschen Hauptstadt Opfer von Hasskriminalität wird, kann unter anderem auf der Internetwache der Polizei Berlin online eine Anzeige aufgeben.
Bei der Berliner Polizei gibt es zudem zwei Ansprechpersonen für LSBTI. Damit soll Angehörigen sexueller Minderheiten, die oft aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen ein eher kritisches Verhältnis zur Polizei haben, das Erstatten einer Anzeige nach einem Übergriff erleichtert werden.
Wie das Berliner Anti-Gewalt-Projekt Maneo im Mai berichtet hat, ist zwar die Zahl der gemeldeten LGBTI-feindlichen Übergriffe in Berlin im letzten Jahr coronabedingt zwar deutlich gesunken – dafür wurden mehr als doppelt so viele Beleidigungen im Netz gemeldet.