Sonntag, 28. April 2024
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Sexuelle Belästigung: Kevin Spacey auch in England freigesprochen

US-Schauspieler Kevin Spacey wurde in allen neun Anklagepunkten für nicht schuldig befunden

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Der US-amerikanische Schauspieler Kevin Spacey ist heute, Mittwoch, nach vier Wochen Prozess vor dem Southwark Crown Court in London in neun Sexualdelikten freigesprochen worden. Vier Männer, die heute zwischen 30 und 50 Jahre alt sind, haben ihm zwischen 2001 und 2013 unter anderem sieben Fälle von schwerer Nötigung vorgeworfen.

Als er die Entscheidung der Geschworenen hörte, begann Spacey zu weinen

Mit nachdenklicher Miene hörte der zweifache Oscar-Preisträger in seinem dunklen Anzug, rosa Hemd, weinrotem Einstecktuch und Krawatte, auf der Anklagebank in Gerichtssaal 1 wie die Vorsitzende der Geschworenen neunmal „nicht schuldig“ sagte. 

Er begann dann auf der Anklagebank zu weinen, als er die Urteile hörte, und wischte sich mit einem Taschentuch übers Gesicht. Dann umarmte er, immer noch in Tränen aufgelöst, seinen Manager und sein Anwaltsteam und dankte dem Gerichtspersonal. Dies war das Urteil, das er sich heute, an seinem 64. Geburtstag gewünscht und erhofft hatte. Kurz nach der Urteilsverkündung verließ Spacey den Gerichtssaal.

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Die Staatsanwältin nannte Spacey einen „sexuellen Tyrann“

Staatsanwältin Christine Agnew beschuldigte Spacey zuvor in ihrem Plädoyer, ein „sexueller Bully“ zu sein, der seinen Ruhm und seine Macht ausgenutzt habe, um die Beschwerdeführer zu missbrauchen. Doch die Geschworenen glaubten der Staatsanwaltschaft nicht, dass Spacey drei Männer „aggressiv“ in den Schritt gegriffen habe und einen angehenden Schauspieler sexuell missbraucht hätte, während dieser in seiner Wohnung schlief.

Spacey selbst hat alle Vorwürfe immer bestritten. Er sagte dem Gericht, dass der Sex mit einem Fahrer und dem aufstrebenden Schauspieler einvernehmlich war und er sich auf einer Party an einem Mann „ungeschickt angestellt“ haben könnte. 

Spacey hat alle Vorwürfe immer bestritten

Er wies auch zurück, Mitte der 2000er Jahre in einem West End-Theater einem Mann „wie eine Kobra“ in den Schritt gegriffen zu haben und sagte den Geschworenen: „Das ist nie passiert.“ 

Spacey bestritt auch, seine Macht als Star ausgenutzt zu haben, um jemanden ins Bett zu bekommen. Er habe versucht, anderen zu helfen und bezeichnete die Anschuldigungen unter anderem als „Dolchstoß“ und „absoluten Blödsinn“.

Spacey behauptete, die Anschuldigungen der vier Männer seien finanziell motiviert gewesen und ein Opfer sei hinter „Geld, Geld und nochmals Geld“ her gewesen.

Die Vorwürfe kosteten Spacey seine Karriere

Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Direktor am Londoner Old Vic Theatre und lebte zeitweilig in der britischen Hauptstadt. Seine Karriere wurde zahlreiche gerichtlich nie bewiesenen Vorwürfe abrupt unterbrochen. Netflix beendete die Zusammenarbeit zu „House of Cards“ und verklagte Spacey auf Schadenersatz, nachdem Beschwerden von Mitarbeitern am Set über ihn aufgekommen waren.

Das Old Vic Theatre distanzierte sich ebenfalls. Noch vor Prozessbeginn in London hatte Spacey die Hoffnung geäußert, im Falle eines Freispruchs wieder an seine Erfolge anknüpfen zu können.

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