Montag, 29. April 2024
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Einsamer FPÖ-Mandatar fordert Abriss der Türkis Rosa Lila Villa

Dass die Türkis Rosa Lila Villa eine Palästinenserflagge gehisst hat, sorgte auch in der Community für Irritationen und Empörung. Für die FPÖ ist der Vorfall eine gute Gelegenheit, wieder gegen eine ihrer Lieblingsfeindinnen auszuteilen.

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Es war das Gesprächsthema Nummer eins in den vergangenen Tagen: Aus der Türkis Rosa Lila Villa, dem unabhängigen queeren Zentrum an der Linken Wienzeile, hängte nach dem Angriff der Hamas auf israelische Zivilisten eine Palästinenser-Flagge. Diese sei ein Zeichen „gegen binäres Denken“, ließ die Villa einige Tage später über ein Transparent wissen.

Doch das Unverständnis blieb. „Weiß da niemand, wie gefährdet Homosexuelle im Hoheitsgebiet der Palästinensischen Administration sind und dass in Gaza Homosexualität mit Gefängnis bestraft wird?“, kommentierte etwa der in Tel Aviv geborene und in Wien lebende Schriftsteller und Historiker Doron Rabinovici.

Für die FPÖ ist die Aufregung ein gefundenes Fressen

Für die FPÖ ist der Vorfall ein gefundenes Fressen: Sie fordert nun den Abriss des queeren Zentrums. „Die sind einfach völlig lost“, gibt sich Leo Kohlbauer, Bezirksparteiobmann der FPÖ Mariahilf, betont jugendlich. Er fordert von der Stadt Wien, der das Gebäude gehört, den Rauswurf der Vereine und den Abriss des Gebäudes. Statt dem Gründerzeithaus sollte der FPÖ zufolge ein Gemeindebau errichtet werden.

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Wie das Online-Portal MeinBezirk  berichtet, möchte Kohlbauer eine entsprechende Resolution bei der nächsten Sitzung der Mariahilfer Bezirksvertretung am 14. Dezember einbringen. Dass dieser chancenlos ist, weiß Kohlbauer aber wohl schon jetzt: Er ist im 40 Mandate starken Mariahilfer Bezirksparlament der einzige Vertreter der Freiheitlichen.

Bereits zuvor hatte FPÖ-Gemeinderat Stefan Berger gefordert, der Türkis Rosa Lila Villa die Förderungen zu entziehen. Er nannte „das Hissen der Palästinenser Fahne nach dem barbarischen Akt der Hamas“ in einer Presseaussendung einen „Tiefpunkt“.

Nicht das erste Mal, dass die FPÖ ein Problem mit der Villa hat

Es ist nicht das erste Mal, dass die FPÖ und die Türkis Rosa Lila Villa ein Problem miteinander haben: Im April demonstrierte die FPÖ mit einigen anderen rechtskonservativen und rechtsextremen Gruppen gegen eine Drag-Queen-Lesung vor Kindern. Der Protest verhallte in der Schar der hunderten Gegendemonstrant:innen fast ungehört.

Die HOSI Wien betont unterdessen, dass sie mit der Türkis Rosa Lila Villa nichts zu tun habe: „Die Villa ist eine eigenständige Organisation, die keinerlei Einfluss der HOSI Wien unterliegt. Wir als HOSI Wien haben hingegen zum Gedenken an die Opfer des Hamas-Terrors am 11. Oktober am Ballhausplatz aufgerufen“, so die HOSI Wien.

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