Dienstag, 30. April 2024
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Präsident von Burundi will Lesben und Schwule steinigen lassen

In einer vom staatlichen Fernsehen übertragenen Rede fordert der Präsident von Burundi die öffentliche Steinigung von Lesben und Schwulen - und droht westlichen Ländern, die sich dagegen stellen wollen.

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Die Lage sexueller Minderheiten im ostafrikanischen Burundi ist bereits jetzt prekär: Neben massiver Verfolgung drohen ihnen bereits bis zu zwei Jahren Haft. Nach einer menschenverachtenden Rede, die Staatschef Évariste Ndayishimiye Ende Dezember gehalten hatte, ist es für Lesben, Schwule und trans Personen noch einmal unangenehmer geworden.

Präsident Ndayishimiye: „In ein Stadion stecken und steinigen“

Denn in der Rede, die im nationalen Fernsehen übertragen wurde, hat der streng katholische Präsident gegen Homosexuelle gehetzt und ihre Steinigung gefordert. „Ich persönlich denke, wenn wir solche Menschen in Burundi sehen, sollten wir sie in ein Stadion stecken und steinigen“, so der Staatschef. 

Und er fügte hinzu: „Es wäre keine Sünde für diejenigen, die das tun.“ Homosexualität sei wie die „Wahl zwischen Satan und Gott“, so der Staatschef. Außerdem sagte er, im Ausland lebende Angehörige sexueller Minderheiten, die aus Burundi stammen, sollten „dort bleiben“ und  „diese Gewohnheiten (…) niemals zu uns bringen“. 

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Der „tiefgläubige Katholik“ hat schon öfter gegen sexuelle Minderheiten gehetzt

Westliche Länder, die ihre Hilfe an die Achtung von LGBTI-Rechten koppeln, kritisierte er. Bereits zuvor hatte Ndayishimiye die Öffnung der Ehe als „abscheuliche Praxis“ bezeichnet. Lesben und Schwule müssten „verbannt werden, als Aussätzige in unserem Land behandelt werden“, so der „tiefgläubige Katholik“.

Der ehemalige Generalmajor Ndayishimiye gilt als Hardliner, von Oppositionellen wird er „Terminator“ genannt. Er ist seit drei Jahren in Burundi an der Macht, an seinen Händen klebt viel Blut des Bürgerkriegs, der um die Jahrtausendwende mehr als 350.000 Tote forderte. Im Jahr 2022 wurde er von Papst Franziskus sogar zu einer Privataudienz empfangen.

Nach Burundi fließt auch Geld aus Österreich

Die Lage für sexuelle Minderheiten hat sich im mehrheitlich christlichen Burundi in den letzten Jahren deutlich verschlechtert: Strafbar sind gleichgeschlechtliche Handlungen erst seit 2009. Im März 2023 wurden in Burundi 24 Personen wegen „homosexueller Praktiken“ angeklagt – sie hatten an einem Seminar über die Bekämpfung von HIV und Aids teilgenommen.

Doch auch in Österreich dürften die Aussagen für Diskussionen sorgen: Denn alleine die Caritas betreut fünf Hilfsprojekte in Burundi. Eines davon, in dem es um die Entwicklung von Strategien zur Anpassung an den Klimawandel in Burundi geht, wird sogar vom Klimaschutzministerium mitfinanziert.

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