Freitag, 26. April 2024
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Sandra Hüller, Bradley Cooper und Colman Domingo: So queer werden die Oscars

Für ihre Hauptrolle als bisexuelle Mordverdächtige in dem Film „Anatomie eines Falls“ könnte die deutsche Schauspielerin dieses Jahr einen Oscar bekommen. Bei den besten männlichen Hauptdarsteller könnte dieses Jahr ein schwuler Schauspieler mit einer schwulen Figur punkten.

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Am 10. März werden in Los Angeles die 96. Academy Awards – umgangssprachlich „Oscars“ genannt – verliehen. Nun wurden die Nominierungen bekanntgegeben. Darunter ist auch eine deutsche Schauspielerin.

„Anatomie eines Falls“ Oscar-Nominierung für Sandra Hüller als bisexuelle Tatverdächtige

Für ihre Rolle im Drama „Anatomie eines Falls“ der französischen Regisseurin Justine Triet wurde die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller mit einer Nominierung für die beste weibliche Hauptrolle bedacht. Der Film war im letzten Jahr eines der queeren Highlights der Viennale.

In „Anatomie eines Falls“ geht es um die bisexuelle Schriftstellerin Sandra, die mit ihrem Mann Samuel und ihrem fast blinden Sohn Daniel in den französischen Alpen lebt. Als ihr Mann tot vor dem Chalet gefunden wird, sieht alles nach einem Unfall aus. 

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Im Oscar-Kampf muss sich Hüller unter anderem gegen Emma Stone und Anette Bening durchsetzen

Doch schließlich muss sich Sandra wegen des Todes ihres Mannes vor Gericht verantworten. Dort wird dann ihre Affäre mit einer anderen Frau zum Thema. Es entsteht ein hochkomplexes Drama, das das Publikum immer wieder an seiner Entscheidung, ob Sandra schuldig ist, zweifeln lässt. 

Die anderen Nominierten in dieser Kategorie sind Emma Stone für „Poor Things“, Carey Mulligan für „Maestro“, Lily Gladstone für „Killers of the Flower Moon“ und Anette Bening für ihre Rolle in „Nyad“. Im Dezember war Hüller für ihre Rolle bereits mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet worden. Sie war auch für einen Golden Globe nominiert, unterlag damals allerdings Gladstone.

Colman Domingo wird für seine Rolle als schwuler Bürgerrechtler Bayard Rustin nominiert

Sonst sind die Oscar-Nominierungen aus queerer Sicht eher enttäuschend: Für seine Rolle als afroamerikanischer Bürgerrechtsaktivist Bayard Rustin, ein enger Vertrauter von Martin Luther King, wurde der Schauspieler Colman Domingo als bester Hauptdarsteller nominiert. Der Film ist auf Netflix zu sehen.

Im Kampf um den Oscar muss sich Domingo unter anderem gegen Bradley Cooper behaupten, der in – dem ebenfalls auf Netflix gezeigten Film – „Maestro“ den offen bisexuellen Dirigenten und Komponisten Leonard Bernstein spielt. Die weiteren Konkurrenten um den Preis als bester Hauptdarsteller sind Paul Giamatti für seine Rolle in „The Holdovers“, „Oppenheimer“ Cillian Murphy und Jeffrey Wright, der in „American Fiction“ mitspielt. 

Domingo ist erst der zweite offen schwule Schauspieler, der für das Spielen einer offen schwulen Figur nominiert wurde. Bis jetzt ist das nur Sir Ian McKellen gelungen: Er spielte 1999 in „Gods and Monsters“ James Whale, der in den 1930er Jahren bei Horror-Klassikern wie „Frankenstein“ und „Frankensteins Braut“ Regie geführt hat.

13 Nominierungen für „Oppenheimer“, „Barbie“ enttäuscht

Insgesamt 13 Nominierungen gibt es dieses Jahr für „Oppenheimer“ von Christopher Nolan. Mit elf Nominierungen ist auch der Film „Poor Things“, in dem Emma Stone eine von den Toten auferstandene Frau spielt, gut im Rennen. Zehn mal ist „Killers of the Flower Moon“ mit Leonardo Di Caprio nominiert.

Für eine Überraschung sorgte der kommerziell erfolgreichste Film des Jahres. „Barbie“ ist acht Mal nominiert – unter anderem als bester Film. Zwar sind Ryan Gosling und America Ferrara als beste Nebendarsteller:innen nominiert. Leer ausgegangen sind aber Regisseurin Greta Gerwig und Hauptdarstellerin Margot Robbie.

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