Samstag, 27. April 2024
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Polnische Bischöfe wollen keine schwulen und lesbischen Paare segnen

Wie zu erwarten, hat sich auch die polnische Bischofskonferenz gegen die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgesprochen. Im Einzelfall könne eine Segnung von schwulen oder lesbischen Einzelpersonen aber möglich sein - unter den Bedingungen, die der Vatikan vorgibt.

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Auch die polnische Bischofskonferenz lehnt die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, die kurz vor Weihnachten durch den Vatikan gestattet wurde, ab. Das geht aus einer Erklärung des Sprechers der polnischen Bischofskonferenz hervor. Darin heißt es, dass „Menschen, die in gleichgeschlechtlichen Beziehungen leben, nicht gesegnet werden können“.

Die polnischen Bischöfe beharren auf der alten Regelung

Dabei berufen sie sich auf die vergangene Entscheidung des vatikanischen Glaubensdikasterium aus dem Februar 2021, das die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare ausgeschlossen hatte. Die aktuelle Erklärung „Fiducia supplicans“ hob diese Entscheidung eigentlich mit Berufung auf den Segensbegriff von Papst Franziskus auf.

Die Kirche habe zuletzt ihr Verständnis von dem, was ein Segen ist, im Licht der seelsorgerischen Ideale von Papst Franziskus „erweitert und angereichert“, so Kardinal Victor Fernandez, der Präfekt der Glaubensbehörde. Allerdings muss die Zeremonie außerhalb eines Gottesdienstes stattfinden und darf nicht mit einer Eheschließung verwechselt werden können.

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Beziehungen, die von der Lehre abweichen, könnten nicht gesegnet werden

Den polnischen Bischöfen reicht das aber offenbar nicht. Sie betonen in ihrer Erklärung, dass „die Ausübung sexueller Handlungen außerhalb der unauflöslichen und auf die Weitergabe des Lebens angelegten Ehe zwischen Mann und Frau immer ein Verstoß gegen den Willen und die Weisung Gottes ist“.

Deshalb können Beziehungen, die davon abweichen, nicht gesegnet werden, was „besonders für Menschen in gleichgeschlechtlichen Beziehungen“ gelte. Dabei übersehen die polnischen Bischöfe, dass es auch das eigene Personal mit diesem Prinzip nicht immer so genau nimmt.

Die Richtlinie für Paare könnte in Polen für Einzelpersonen gelten

Gänzlich ausschließen will die polnische Bischofskonferenz „die Erteilung eines Segens an einzelne Personen mit homosexuellen Neigungen, die den Wunsch zeigen, in Treue zu den offenbarten Plänen Gottes zu leben, nicht ausgeschlossen ist“ aber nicht. Dieser Segen müsse allerdings „außerhalb der Liturgie“ geschehen – was den Richtlinien des Vatikans für die Segnung von Paaren entspricht.

Damit stellen sich auch die polnischen Bischöfe auf eine Seite mit anderen osteuropäischen Ländern wie etwa Ungarn: Ein gemeinsamer Segen müsse „bei Paaren, die in einer nichtehelichen Gemeinschaft, in einer kirchlich nicht gültigen Ehe oder in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben, immer vermieden werden“, so die ungarische Bischofskonferenz. Auch in einigen Diözesen Afrikas wird die Erklärung des Vatikans abgelehnt.

Anders ist die Situation in Westeuropa, etwa in Österreich: Der Salzburger Erzbischof Franz Lackner, der auch Vorsitzender der österreichischen Bischofskonferenz ist, hat die Bekanntgabe des Glaubensdikasteriums etwa „mit Freude aufgenommen“. Auch aus Deutschland kamen überwiegend positive Signale zur Entscheidung.

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