Dienstag, 30. April 2024
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[Video] Homophober US-Pastor: Sex mit Burschen?

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Eddie Long ist Bischof einer Baptistengemeinde in Atlanta. Als er die Kirche übernommen hatte, hatte sie gerade dreihundert Mitglieder. Heute ist sie mit über 25.000 Gläubigen eine der großen Megakirchen der Region. Seine Fernsehpredigten sind weltweit zu empfangen, er wurde ins Weiße Haus eingeladen, fährt einen Bentley um 300.000 Euro. Bekannt ist er auch, weil er in den letzten Jahren einen regelrechten Kreuzzug gegen Homosexualität und die Ehe-Öffnung gestartet hat. Jetzt wird gegen ihn ermittelt, weil der heute 57-Jährige Sex mit minderjährigen Burschen seiner Gemeinde gehabt haben soll.

Gestern haben zwei junge Männer Anzeige gegen Long erstattet. Sie sind Mitglieder seiner „New Birth Missionary Baptist Church“ und werfen ihm vor, seine Position als geistlicher Führer ausgenutzt zu haben, um mit ihnen Sex zu haben. Heute sind die Burschen 20 und 21 Jahre alt.

Long soll den Männern erklärt haben, eine spezielle Zeremonie mache sie zu „spirituellen Söhnen“ des charismatischen Pastors und stärke außerdem ihren Glauben. Diese fand über Nacht in Hotelzimmern statt – und zu ihr gehörten auch Masturbarion und Oralsex. Dabei hat Long den Sex mit Bibelzitaten gerechtfertigt. Die beiden Männer waren bei diesen Zeremonien jeweils älter als 16 – das ist in Georgia das Schutzalter für sexuelle Kontakte. Einem der beiden Kläger soll Long den Geschlechtsverkehr als zu seinem 18. Geburtstag „geschenkt“ haben.

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Die Anwältin der beiden jungen Männer, Brenda Joy Bernstein, vermutet, dass es noch mehr Jugendliche gibt, mit denen der Geistliche Sex hatte. Außerdem versucht sie zu klären, wann Long mit seinen jungen „spirituellen Söhnen“ in andere Bundesstaaten gereist ist, in denen das Schutzalter niedriger ist. Für Bernstein ist der wesentliche Vorwurf an Long der Missbrauch des Vertrauens, das die jungen Männer in den charismatischen Bischof gesetzt hatten.

Damit ist das Image von Long, der unter afroamerikanischen Predigern als Lichtgestalt gilt und dessen Wort in der konservativ-evangelokalen Welt Gewicht hat, bestenfalls ramponiert. Erhärten sich die Vorwürfe, wäre er kirchlich erledigt, selbst wenn er strafrechtlich nicht belangt werden kann. Denn im Jahr 2004 führte er in Atlanta einen Marsch gegen die Homo-Ehe an. Gegenüber dem Nachrichtensender CNN erklärt der Soziologe Shayne Lee, dass es Long war,der mit seinen Aussagen Homophobie unter afroamerikanischen Gläubigen wieder salonfähig gemacht hatte: „Die homophobe Atmosphäre, die er geholfen hat, am Leben zu erhalten, könnte nun auf ihn zurückfallen“, so Lee.

Long selbst gab zu den Vorwürfen keine Stellungnahme ab. Sein Sprecher Art Franklin weist die Anschuldigungen entschieden zurück: „Es ist sehr bedauerlich, das jemand diese Schritte unternommen hat“, heißt es in einer schriftlichen Stellungnahme.

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