Sonntag, 28. April 2024
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Kevin Spacey ab heute in London vor Gericht

In London hat der Strafprozess gegen US-Schauspieler Kevin Spacey begonnen. Ihm werden zwölf Sexualdelikte gegen vier verschiedene Männer vorgeworfen. Er selbst beteuert seine Unschuld.

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Seit heute muss sich der zweifache Oscar-Gewinner Kevin Spacey in London vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm insgesamt zwölf Sexualdelikte – von Belästigung bis Nötigung zum Geschlechtsverkehr – an vier verschiedenen Männern vor.

Die Übergriffe sollen geschehen sein, während Spacey in London gearbeitet hat

Die Delikte sollen sich zwischen 2001 und 2013 in London sowie in der Grafschaft Gloucestershire ereignet haben. Vor mehr als fünf Jahren wurde bekannt, dass mindestens 20 Männer Vorwürfe gegen Spacey wegen „unangemessenen Verhaltens“ erhoben haben. Spacey war von 2004 bis 2015 künstlerischer Direktor am renommierten Londoner Theater Old Vic und lebte zeitweise in der britischen Hauptstadt.

Der Prozess wird etwa vier Wochen dauern. Im dunklen Anzug und im Beisein seiner Anwälte betrat er heute früh den Southwark Crown Court, wo er sich der Anklage stellen muss. Spacey plädierte in allen Fällen auf nicht schuldig.

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Am Anfang ist die Anklage am Zug

Zu Beginn des Prozesses legt die Staatsanwaltschaft den zwölf Geschworenen ihre Sicht des Falles dar. Dann kommt die Verteidigung zum Zug. Die Verhandlung ist nicht öffentlich und wird auch nicht übertragen. Die Identität der mutmaßlichen Opfer von Kevin Spacey bleibt geschützt.

Sollte der 63-Jährige für schuldig befunden werden, droht ihm eine Gefängnisstrafe, im schlimmsten Fall sogar lebenslange Haft. Es wäre seine erste strafrechtliche Verurteilung wegen eines Sexualdelikts. Von den Prozessen, die in den USA gegen Spacey angestrengt wurden, endete keiner mit einer Verurteilung.

Seit 2017 gibt es schwere Vorwürfe gegen Spacey

Erste Vorwürfe gegen Spacey sind 2017 im Rahnen der #MeToo-Diskussion aufgetaucht. Viele Vorwürfe sind verjährt, mehrere Klagen wurden abgewiesen oder zurückgezogen. So hat ein Mann, den Spacey 2016 als 18-Jährigen betrunken gemacht und in den Schritt gefasst haben soll,  vor Gericht die Aussage verwehrt.

Im Oktober war Kevin Spacey in einem zivilrechtlichen Verfahren in New York freigesprochen worden. Der Schauspieler Anthony Rapp beschuldigte Spacey eines sexuellen Übergriffs gegen ihn im Jahr 1986 – Rapp war damals erst 14 Jahre alt. Die Causa Spacey war so erst ins Rollen gekommen. Wegen Unstimmigkeiten in Rapps Aussagen sprachen die Geschworenen des Bundesgerichts in Manhattan Spacey frei.

Spacey muss 31 Millionen Dollar an die Produktionsfirma von „House of Cards“ zahlen

In Kalifornien hat es hingegen ein Gericht im letzten August als erwiesen angesehen, dass Spacey am Set von „House of Cards“ gegen die firmeninternen Richtlinien zu sexueller Belästigung verstoßen hatte. Er soll mit seinen Kommentaren und Übergriffen für ein „toxisches Arbeitsklima“ gesorgt haben.

So haben ihm mehrere junge Männer vorgeworfen, dass er sie ohne deren Einverständnis unsittlich berührt haben soll. Strafrechtlich wurden diese Vorwürfe nicht geklärt. Allerdings habe er damit Vertragsbruch begangen. Spacey muss der Produktionsfirma von „House of Cards“ rund 31 Millionen Dollar zahlen.

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