Sonntag, 28. April 2024
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Pride-Ermittlungen: Acht Pläne zum Bombenbau auf Handy des 14-Jährigen

Jener 14-Jährige, gegen den wegen eines angeblich geplanten Anschlag auf die Regenbogenparade ermittelt wird, soll auf seinem Handy acht Anleitungen zum Bau von Bomben auf dem Handy gehabt haben.

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Wie der Kurier am Montag in seiner Online-Ausgabe berichtet, wurden bis jetzt etwa „15 bis 20 Prozent“ der Daten, die auf dem Handy des 14-Jährigen gefunden wurden, von der Polizei ausgewertet. Der Bursch wird verdächtigt, gemeinsam mit zwei Brüdern, 17 und 20 Jahre alt, einen Anschlag auf die Wiener Regenbogenparade geplant zu haben.

Handy-Auswertung zeigt ein „immer verstörenderes Bild“

Die Auswertung würde ein „immer verstörenderes Bild“ zeigen. Der Jugendliche, der bisher etwa die Existenz von Enthauptungsvideos des Islamischen Staates (IS) auf seinem Handy mit „Neugierde“ erklärte, gerate „immer stärker in Erklärungsnot“, so die Tageszeitung. Nur einen Tag vor der Parade soll er sich IS-Bilder angesehen haben. Auch sollen sich auf dem Handy acht Anleitungen über den Bau von Bomben befunden haben.

Wie der Kurier weiter berichtet, sollen Unterstützer, mit denen der Jugendliche gechattet hat, explizit darauf hingewiesen haben, die arabischsprachigen Bombenbaupläne nicht mit Google zu übersetzen, um die Polizei nicht auf die eigene Spur zu führen. In den Chats soll der 14-Jährige auch immer wieder nachgefragt haben, ob man seine gelöschten Chats wirklich nicht mehr sieht.

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Staatsschutz verdächtigt die Jugendlichen eines Anschlags auf die Regenbogenparade

Der 14-Jährige Österreicher mit tschetschenischen Wurzeln und die beiden anderen Verdächtigen wurden am Tag der Regenbogenparade verhaftet, aber innerhalb weniger Tage wieder auf freien Fuß gesetzt. Dem Staatsschutz zufolge sollen sie einen islamistisch motivierten Anschlag „mit Messer oder Kfz“ geplant haben, mit der Regenbogenparade als „mögliches Ziel“.

Gegen die Jugendlichen ermittelt die Staatsanwaltschaft St. Pölten wegen terroristischer Vereinigung und krimineller Organisation. Die Beschuldigten bestreiten die Vorwürfe für die Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. Andreas Schweitzer, der Verteidiger des Teenagers, bestätigte mittlerweile den Bericht gegenüber der Austria Presse Agentur (APA). „Er hat sich nicht mehr genau erinnern können, wie viel er runtergeladen hat“, so Schweitzter.

Anwalt: „Das geht in eine Richtung, die mir nicht gefällt“

„Das geht in eine Richtung, die mir nicht gefällt. Allerdings gibt es bis dato weiter keinen einzigen Hinweis auf einen Anschlag auf die Pride“, so der Verteidiger weiter. Er betonte, dass der 14-Jährige wöchentlich Termine bei drei verschiedenen Institutionen – der Bewährungshilfe, einer Betreuungseinrichtung und einer Meldestelle – zu absolvieren hat. „Es gibt eine engmaschige Überwachung. Der 14-Jährige hält sich an alle Weisungen.“

Sein Vater hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin News zuletzt ebenfalls alle Vorwürfe zurückgewiesen. „Mein Sohn ist ein normaler Teenager, der vor einem Monat einen Moped-Führerschein machen wollte und glücklich darüber war, dass er auf der HTL einen Platz bekommen hat“, beschreibt er den 14-Jährigen.

Zuletzt soll der 14-Jährige einen Bundesheer-Soldaten genötigt haben

Zuletzt war der „normale Teenager“ aber ziemlich auffällig geworden: So soll er vor einigen Tagen in Wien-Hietzing auf offener Straße einen Bundesheer-Soldaten in Zivil weggestoßen haben. Wegen dieses Vorfalls, der nicht in Zusammenhang mit den angeblichen Anschlagsplänen steht, wurde der 14-Jährige wegen Nötigung angezeigt. Auch hier gilt die Unschuldsvermutung.

Bei der Staatsanwaltschaft St. Pölten hält man sich zu neuen Details zu der Causa bedeckt. „Einzelne Zwischenergebnisse der Ermittlungen werden nicht kommentiert“, so Leopold Bien von der Anklagebehörde am Montag gegenüber der APA. Die Ermittlungen würden laufen und auch Resultate bringen, so der Erste Staatsanwalt.

Update 11.07.: Bestätigung des Rechtsanwalts hinzugefügt

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